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NEU KLEINASIEN II

von Michael Preis

 

DIE ZWISCHENKRIEGSZEIT

(1923 – 1939)

 

 

Dezember 23 Türkisches Gesetz verbietet Armeniern die Rückkehr nach Konstantinopel und Kilikien.

Dezember 23 Die Türkische Republik akzeptiert diplomatische Beziehungen zu Griechenland, um die Verantwortung von Briten und US – Amerikanern – denen sie diese demonstrativ verweigert - für territoriale Verluste zu unterstreichen.

Februar 24 Erzurum wird nach dem Tod Lenins in Leninakan umbenannt.

Die „Revolutionsstadt" Eriwan behält ihren herkömmlichen Namen und bleibt auf Insistieren des Kreml, um Armenien in größerer Abhängigkeit zu halten - statt Erzurum/Leninakan – Hauptstadt.

3.3.1924 Aufhebung des Kalifats und Ausweisung der Mitglieder der osmanischen Dynastie, die in den Orientexpreß gesteckt und nach Europa abgeschoben werden.

Februar 25 Aufstand in Kurdistan - umgehende Angriffe kurdischer Freischärler in Westarmenien, insbesondere in der Provinz Musch: Generalmobilmachung und Volksbewaffnung in Armenien. Armenischer Einheiten können, von sowjetischen Grenztruppen unterstützt, Musch und Bitlis in erbittertem Widerstand halten.

Großbritannien, das irrtümlich Inszenierung Moskaus zur Sowjetisierung Kurdistans nach dem Modell Armenien annimmt, verlegt umgehend Truppen aus Indien in den Iraq, insbesondere die Provinz Mossul und nimmt (wie Frankreich) geheime Waffenlieferungen an die Türken auf, Flugzeuge und Tanks eingeschlossen.

April 25 Abkommen zwischen der Sowjetunion und der Türkei zur polizeilichen und militärischen Kooperation bei der „Bandenbekämpfung" – bei strikter Nichtverletzung des jeweiligen Territoriums.

Inoffizielles Arrangement und modus vivendi zwischen der Türkei und der Sowjetunion: die Türkei verzichtet auf Unterstützung panturanischer Bestrebungen, die Sowjetunion auf Unterstützung kurdischer Autonomie- oder Unabhängigkeitsbestrebungen (Gültigkeit auch im Kalten Krieg).

April/Mai 25 Armenische Milizen, sowjetische Grenztruppen und die Rote Armee eröffnen, auch mit Einsatz von Flugzeugen, Gegenoffensive zur Vernichtung kurdischer Freischärlerverbände im Grenzgebiet - die von armenischen Verbänden, 10 Jahre nach dem Genozid, zum Vernichtungsfeldzug gegen dort nomadisierende Kurdenstämme ausgeweitet wird. Damit weitgehender Abschluß der Befriedung Westarmeniens.

1926 – 41 Ausbau der neuen Hauptstadt Eriwan im neoklassizistischen Stil nach Plänen von A. Tamanyan: größtes Projekt der verbreiteten Stimmung einer kulturellen Renaissance (Eröffnung einer Oper in Eriwan 1933).

1926 Volkszählung in der Sowjetunion: 1 568 000 Armenier – 1 713 000 Tataren (109%)

1926 Armenier in Nachitschewan: 15% (1914: 52%). Baku erlaubt den vor türkischen Invasionen in die Ararat – Ebene geflohenen Armeniern die Rückkehr nach Nachitschewan nicht.

1926 Die Türkei beginnt nach Drohungen Mussolinis mit der umfangreichen Befestigung, Militarisierung und Verminung ihrer Grenze zu Ionien. mit der umfangreichen Befestigung, Militarisierung und Verminung ihrer Grenze zu Ionien, das einer feindlichen Macht als Invasionsbrückenkopf dienen könnte.

April 26 Mussolini erhebt Anspruch auf eine Einflußzone im südlichen und südwestlichen Kleinasien – und isoliert damit die türkische Revisionspolitik. - Frankreich lehnte zuvor die Forderung Großbritanniens, die Türkei durch finanziellen Druck zur Mäßigung ihrer antibritischen Revisionspropaganda zu zwingen, ab.

Mai 26 Konstantinopel: Tätlichkeiten des Mobs an einer Gruppe britischer Touristen, die mit dem Orientexpreß angereist sind - polizeiliches Einschreiten. Empörung in Großbritannien und internationales Aufsehen. Das Foreign Office gibt Warnung vor Türkeireisen aus.

Mai 26 Aushebung der „Verschwörung" zur Ermordung Kemal Paschas in Bursa, die zu Massenverhaftungen ausgedehnt wird: nicht nur gegen die jungtürkische Elite, sondern auch gegen Kritiker seines Genies und Zeugen seiner Mißerfolge beim „Verlust" Ioniens und Westarmeniens. In Schauprozessen Verhängung Dutzender Todesurteile, die öffentlich vollstreckt werden – häufig unter der Anklage der Kooperation mit dem Secret Service oder der GPU.

15.5.26 Tod des letzten Sultans Mehmet VI. in San Remo an der Riviera: damit auch formales Ende des Krieges zwischen dem Sultan und Großbritannien und Griechenland.

August 26 Abschlußbericht des „Hippodrome Committee", des Untersuchungsausschusses des Unterhauses zu den „Vorfällen" in Konstantinopel (eingesetzt von Labour – Minderheitsregierung): Gewalteinsatz nötig wegen Fanatismus der Türken, jedoch Tadel mangelnder Kontrolle russischer Söldner

31.8.27 General Andranik (*1865 in Schapin – Karahissar) verstirbt in Fresno/Kalifornien und wird im Jahr darauf auf den Pariser Friedhof Père Lachaise überführt.

11.11.27 Türkenmob verwüstet nach der Freitagspredigt – gegen die Umfunktionierung von Moscheen in Westarmenien – das Armenische Patriarchat in Konstantinopel.

1928/30 Beginn der Kollektivierung der Landwirtschaft in Armenien (abgeschlossen 1936) – zunächst freiwillig, dann obligatorisch - die von der armenischen KP zur Anlage von Wehrsiedlungen an der Türkengrenze genutzt wird.

1928 Das armenisch – unierte Patriarchat in Kilikien nimmt seinen Sitz in Beirut.

1928 Kairo: Gründung des Hamazkayin – Instituts zur globalen Unterstützung armenischer Schulen.

1928 Paris: der letzte Ministerpräsident Vratsyan veröffentlicht Hayastani Hanrapetutiun – historisches Werk und persönliche Rechtfertigung in einem.

1928 Die Bevölkerung Griechenlands besteht zu 10% aus „Umsiedlern". Ungefähr gleich große Zahl wechselseitig umgesiedelter, vertriebener und geflohener Griechen und Türken (1923/24).

Januar 28 Lloyd George wird in einem Park in Antibes (Südfrankreich) von einem türkischen Attentäter angeschossen, der von Passanten überwältigt und zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt wird.

1929 Das Kilikische Katholikat von Sis nimmt seinen Sitz in Antelias bei Beirut.

1930er Bau gewaltiger Staudämme und Talsperren am oberen Westlichen Euphrat, dem Kara Su (Lenin - System) und am unteren Östlichen Euphrat, dem Murad Su (20. Oktober – System): Gewinnung von Elektrizität, Elektrifizierung und infrastrukturelle Erschließung des armenischen Berglandes, Erschließung zusätzlicher landwirtschaftlicher Flächen und Prävention gegen Türkeninvasion aus dem Westen. Einsatz kurdischer und türkischer Zwangsarbeit (Vergeltung für den Einsatz anschließend ermordeter armenischer Zwangsarbeiter, u.a. beim Bau der Bagdadbahn).

1930er Der Kreml verhindert Politik zur Emigration der Armenier aus ihren alten Siedlungen in Georgien und ihren großen Gemeinden in Transkaukasisch Tataristan nach Westarmenien – die dem „Sowjetinternationalismus" ethnisch gemischter Siedlung zur effektiveren Kontrolle nichtrussischer Republiken durch die Moskauer Zentrale entgegenstünde.

Die armenische KP unterläßt es im Hinblick auf das Armeniertum in Karabagh, ein Programm zum Bevölkerungsaustausch zwischen Armeniern und Tataren zu betreiben.

1930er Die Armenier gelten (wie schon die Juden) immer mehr als Parteigänger der Sowjetmacht und sind insbesondere den turkmuslimischen Ethnien des Sowjetimperiums als angebliche Russensklaven verhaßt. Eine populäre staatsvölkische Basis hat das Sowjetregime nur bei Russen und Armeniern. In Armenien Unikum eines nichtrussischen Sowjetpatriotismus.

1930 In Sangesur als einzigem armenischem Siedlungsgebiet antisowjetischer Aufstand und Guerilla (bis 1934) gegen die Kollektivierung. Dabei sogar Bündnis zwischen Armeniern und Tataren.

1930 Die Türkei lehnt Angebot Ministerpräsident Venizelos zur Aufnahme freundlicher Beziehungen ab und verweigert sich dem Projekt einer Balkanentente mit Beteiligung Griechenlands (1933/34).

28.3.30 Türkische auch offizielle Umbenennung Konstantinopels in „Istanbul".

Mai 30 Arassi Chandschyan (*1901 in Van) wird Erster Sekretär der armenischen KP. Erlangt große Popularität und den Beinamen „Der Erbauer".

20.10.30 Paris: Ein radikaler Daschnake (und unfreiwilliger Sowjetagent?) ermordet den „Einwochenministerpräsidenten" Vratsyan als vermeintlichen Verräter. Er wird guillotiniert.

Vratsyan wird durch seine Ermordung zur tragischsten Figur der Geschichte Armeniens.

1931 Lasistan wird (wie Abchasien) als ASSR - nach Aufhebung eines Vertrages über Sonderbeziehungen – Subjekt Georgiens.

1932 Armenien nutzt durch Verbände unter dem Kavalleriekommandanten Hovhannes Bagramyan (1897 – 1982) Guerillawiderstand gegen die Kollektivierung zur Aufreibung oder Vertreibung der in der Region Van verbliebenen (halb)nomadischen Kurdenstämme, nur einige Tausend werden nach Zentralasien und Sibirien deportiert. Systematischer Giftgaseinsatz.

In einem historischen Sonderfall zahlen die Haupttäter des Genozids durch Hunderttausende Tote, Vertriebene und Flüchtlinge – seit 1921 - den höchsten Preis der Reaktion darauf. - Der Kreml hat den Armeniern gegen die Kurden, die ihm als Wilde gelten, weitgehend freie Hand gelassen, Stalin gibt den Armeniern auch deshalb carte blanche, um sie – gegen kurdische und türkische Rache – unverbrüchlich an den Kreml zu ketten.

Der elementare Armenierhaß der Kurden verbindet sie nicht mit den Türken, von denen sie sich mißbraucht und betrogen fühlen. Das kemalistische Regime ignoriert – auf dieser Linie beharrend – die Befreiung Westarmeniens und zensiert die Berichterstattung darüber, um sich und seine Ideologie nicht zu kompromittieren.

Mai 32 Bei der Bekämpfung kurdischer Banden Grenzzwischenfall (durch Kurden?): Feuergefecht zwischen türkischen und sowjetischen Grenztruppen. – Ansonsten allmähliche Eliminierung kurdischer Räuberbanden im Grenzgebiet in Kooperation türkischer und sowjetischer Grenztruppen.

Juli/August 33 Aramäeraufstand – ausgelöst durch Kurdenangriffe - in der Provinz Mossul, der durch KP - Kampfverbände getragen wird. Einnahme Mossuls und Proklamation der Autonomen Sowjetrepublik Assyrien. Niederschlagung durch massiven Einsatz der Royal Air Force, die iraqische Armee, sowie arabische und kurdische Banden. Die erhoffte Hilfe der Sowjetunion bleibt aus. Der Anführer Yusuf Salman Yusuf (*1901) wird in Mossul gehängt, annähernd 10 000 Aramäer werden massakriert, Dutzende ihrer Dörfer zerstört (7. August „Märtyrertag"). Die Hoffnung der Aramäer auf einen eigenen Staat ist damit definitiv zerschlagen. Beginn der aramäischen Diaspora.

Ausgeprägte Abneigung bis zum Haß der Aramäer gegen die Briten - insbesondere deren Protagonisten Churchill und T.E. Lawrence: wegen des „Verrats von Kairo" (1921) und der entscheidenden Teilnahme an der Niederschlagung ihres Aufstandes 1933.

Die Royal Air Force unterstützt Araber und Kurden bei der Niederschlagung des Aramäeraufstandes im „Assyrian Triangle" auch, um die Gefahr sowjetischer Intervention zu unterbinden.

November 33 Franz Werfel: Die Vierzig Tage des Musa Dagh

18./19.11.33 Istanbul: Nach den Feiern zum 10. Jahrestag der Proklamation der Republik Bombenanschläge auf die Internationale Meerengenverwaltung und Unruhen gegen sie, die niedergeschlagen werden. Großbritannien verwarnt die Türkei und verstärkt die Geschwader seiner Mittelmeerflotte, die, in Alarmbereitschaft versetzt, vor den Dardanellen demonstrieren.

1935 Hollywood: MGM produziert den monumentalen Spielfilm The Forty Days of Musa Dagh.

Verbot aller US – amerikanischer Filme (1945 auf MGM – Produktionen beschränkt) in der Türkei.

1935 Die Hagia Sophia wird in ein Museum umgewandelt.

Oktober 35 Beginn des Bellum Abessinium des faschistischen Italiens, der Griechenland angesichts der Ohnmacht des Völkerbundes um seine Sicherheit, insbesondere in Ionien, fürchten läßt.

Dezember 35 Auf Initiative von Heeresminister Papagos beginnt Griechenland mit der Befestigung, Militarisierung und Verminung seiner kleinasiatischen ionischen Grenze. Baubeginn der „Papagos – Linie". Die kleinasiatische Grenze zwischen Griechenland und der Türkei von ca. 350 km Länge wird damit auf beiden Seiten befestigt.

1936/37 Die Briten beginnen auf Zypern und in Haifa Vorbereitungen für den Fall eines Krieges gegen die Türkei zu treffen.

1936 Einrichtung der Aserbaidshanischen SSR, die den irredentistischen Namen der angrenzenden nordpersischen Provinz südlich der Arax erhält (wie die Mussawad – Republik von 1918). Für die (kaukasischen) Tataren bzw. Aseris/Aseritürken kommt der Neologismus „Aserbaidshaner" auf.

März 36 Nach dem Tod Eleftherios Venizelos (am 18. im Exil in Paris) größte Trauerfeiern in der Geschichte Ioniens für seinen „Retter", der in seiner Heimat Kreta beigesetzt wird.

Juli 36 Berija ermordet in Tiflis den Ersten Sekretär der armenischen KP Chandschyan (offiziell Suizid durch Fenstersturz).

20.7.36 Vertrag von Montreux: Auflösung der Internationalen Meerengenverwaltung in Istanbul und - gegen sowjetischen Druck - Wiederherstellung der uneingeschränkten türkischen Souveränität über die Meerengen, bei freier Passage in Friedenszeiten „bei Tag und bei Nacht, unter jeder Flagge mit jeder Art der Ladung." Aufhebung der Entmilitarisierung der Meerengen und der Inseln Imbros und Tenedos. Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Türkei und Großbritannien.

Griechenland suspendiert konsequent die Entmilitarisierung von Limnos und Samothrake. Der griechische Ministerpräsident Metaxas informiert London und Ankara inoffiziell darüber, daß sich Griechenland im Falle einer Türkeninvasion – nach armenischem Modell – bedingungslos einem Protektor unterwerfen werde (dem faschistischen Italien). Metaxas Innenpolitik – die Errichtung einer Diktatur mit faschistischen Imitationen - scheint die Anlehnung an Rom, als Konsequenz mediterraner Machtverschiebungen, vorzubereiten.

September 36 Nach Zusammenstößen im Sandschak zwischen Türken und Arabern um die Unabhängigkeit Syriens klagt das Nichtmitglied Türkei beim Völkerbund über die Mißhandlung von Türken. Kemal Pascha eröffnet Kampagne zur Errichtung einer autonomen „Republik Hatay" – ein Begriff der Hethiter – im Völkerbundmandatsgebiet Syrien.

Unabhängigkeitsvertrag Frankreich – Syrien: u.a. wird der Sandschak Alexandrette als integraler Teil Syriens bestätigt. Frankreich ratifiziert das Abkommen allerdings nicht.

5.12.36 „Stalinverfassung" verabschiedet. Dadurch auch Neugliederung der Sowjetunion: Republikstatus für Armenien. Einrichtung einer griechischen Sowjetrepublik am Schwarzen Meer - der Pontischen ASSR (ca. 10 000 Qkm) – unter seiner Oberhoheit.

Für Türken im Transkaukasus – in der Provinz Ardahan in Armenien, Mescheten in Georgien – aus Sicherheitsgründen keine Einrichtung autonomer Republiken: Nähe der Türkei.

19.7.37 5000. Tag der Grenzsperre zu Ionien.

24.8.37 Am Jahrestag des Vertrages von Venedig Ermordung des britischen Konsuls in Istanbul durch türkische Ultranationalisten. Die Täter und ihre Mitverschwörer werden gehängt.

September 37 Malenkov, Berija und Mikoyan treffen in Eriwan ein. Damit Eröffnung intensiver „Säuberungen." Das Wüten des Großen Terrors (1936 – 39) erfaßt Armenien, hier meist als Kampf gegen das „Daschnakentum".

1938/39 Auftakt einer intensiven Russifizierungskampagne (u.a. Verdreifachung der Zahl der Russischlehrer) in Armenien.

6.4.38 Der Katholikos Choren I. wird von NKWD - Agenten in Etschmiadsin erdrosselt.

10.11.38 Tod Kemal Paschas in Istanbul im Sultanspalast Dolmabahçe auf den Tag 15 Jahre nach seinem Einzug in die Stadt.

Türkische Nationalisten sehen im II. Weltkrieg die verpaßte Gelegenheit, in einem Bündnis mit der Achse Revanche an den Westalliierten, den Russen und ihren Schützlingen zu nehmen. „Atatürk" hätte die Gelegenheit genutzt, sei aber vermutlich vom Secret Service vergiftet worden – diabolischerweise am „Tag des Einzugs". - Die Briten fürchten tatsächlich, daß Ismet Pascha, Nachfolger seines Herrn und Meisters (bis 1950), die persönliche Rechnung seiner Niederlage als Delegationsleiter in Venedig begleichen will, zumal er aus Smyrna stammt, wie „Atatürk" nicht in der Türkei geboren wurde.

13.4.39 Britische Garantieerklärung für die Unabhängigkeit und die territoriale Integrität Griechenlands – nach der Besetzung Albaniens durch Italien.

Der Bluff mit der italienischen Karte bringt den Griechen - anders als den Türken vor 17 Jahren der Bluff vor Çanakkale – Erfolg ein: für die Türken ist der Zugriff auf Ionien mit der riskanten Allianz mit der Achse verbunden. In letzter Konsequenz rettet Metaxas´ Schachzug Ionien.

Großbritannien stellt Griechenland unter seinen Schutz, damit es sich nicht italienischem Protektorat unterstellt, durch das Italien die Hegemonie im östlichen Mittelmeer erzielte und das britische Prestige im gesamten Mittelmeer schwer erschütterte. Mussolini muß eine Grenze aufgezeigt werden.

Zudem Signal an den forcierten türkischen Revanchismus. Gefahr, die Türkei ins Lager der Achse zu treiben? Aber die Interessen Italiens und der Türkei kollidieren, so daß nur im Falle militärischer Niederlagen Italiens an einen Ausgleich zu denken wäre. Dann hätten sich die Türken allerdings mit einem Verlierer zu verbünden.

15.5.39 Am 20. Jahrestag der Landung der Griechen Freundschaftsbesuch eines britischen Geschwaders in Smyrna zur Unterstreichung der an Mussolini und die Türkei adressierten Garantieerklärung. Jubelnder Empfang und große Feierlichkeiten.

18.5.39 Genf: Der Völkerbundrat verbietet - auf Betreiben Frankreichs und Großbritanniens, im Sinne ihres Bündnisses nach der britischen Garantieerklärung für Griechenland einschließlich Ioniens – die Abtrennung von Mandatsterritorium der Klasse A (ehem. osmanische Provinzen) an andere Staaten. Damit auch Rettung der armenischen Heldengemeinde am Mosesberg und Verwerfung des türkischen Anschlußprojekts einer „Republik Hatay". Freudenfeste von Arabern, Armeniern und Griechen im Sandschak.

Daladier im Ministerrat: „Wenn die Türken um diesen Gebietsstreifen Krieg zu führen bereit sind, dann sind sie ohnehin zum Krieg entschlossen."

22.8.39 Hitler auf dem Obersalzberg: „Wer redet denn heute noch von der Vernichtung der Armenier?"

 

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