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NEU KLEINASIEN III von Michael Preis
DER ZWEITE WELTKRIEG (1939 – 1945)
September 39 Türkei sperrt die Meerengen für kriegführende Mächte (bis Mai 45). 3.9.39 Beginn des Nachfolgekrieges des Weltkrieges in Europa nach 21 Jahren – in Kleinasien brach er schon nach 4 Jahren aus. 26.12.39 Schweres Erdbeben zerstört Erzindschan in Westarmenien: 10 000 Tote. Umsiedlung der Überlebenden nach Leninakan – auch aus strategischen Gründen. März/April 40 Gefahr eines neuen Krimkrieges durch britisch – französischen Angriff auf Baku und anschließenden türkischen Angriff auf Armenien? 10.6.40 Kriegserklärung Italiens an Großbritannien und Frankreich mildert die Türkengefahr für Ionien vorübergehend. 15.8.40 Italienischer Torpedoangriff auf griechischen Zerstörer „Elli" im Hafen von Tinos (Kykladeninsel). Oktober 40 Türkenunruhen im Sandschak Alexandrette für Trennung von Syrien. Darauf blutige Zusammenstöße zwischen Türken und den verbündeten Arabern, Armeniern und Griechen - die von herbeiströmenden Arabern aus anderen Provinzen Syriens unterstützt werden - in Alexandrette und Antakya. Die Türkei droht mit militärischer Intervention. Die Vichy – Verwaltung (Mitorganisation des Volkswiderstands gegen die Türken?) verhängt den Ausnahmezustand. 27.10.40 Nach wiederholten Vorstellungen des türkischen Botschafters lehnt Marschall Pétain eine „Türkenrepublik in Antiochia" offiziell und kategorisch – auf bischöfliche Intervention und um den Desintegrationsprozeß des französischen Kolonialreiches einzudämmen - ab. Er verweist intern auch auf die Gefahr eines neuen Christenmassakers. - Marschall Pétain gewinnt in der Bevölkerung des Sandschaks und sogar der ganz Syriens ein inoffizielles und andauerndes Renommee als Türkenbeschützer. Die türkische Regierung verzichtet auf Eskalation, um sich nicht innenpolitisch unter Alibiverdacht und womöglich fatalen Zugzwang bezüglich Ioniens zu setzen. Die antike Kulturlandschaft auf urchristlichem Boden - wo die zweite Gemeinde nach der Urgemeinde in Antiochia gegründet, für Anhänger Jesu der Begriff ´Christen´ geprägt wurde, die älteste Kirche, eine von Petrus geweihte Grottenkirche außerhalb Antiochias, steht - existiert fort. Antiochia in Syrien. 28.10.40 Italienischer Angriff auf Griechenland nach nächtlichem Ultimatum (Metaxas: „Oxi"): 70 000 Soldaten fallen von Albanien aus in Griechenland – im strömenden Regen um 5:30 – am Jahrestag der Marcia su Roma und letztem Tag Anno Fascista XVIII ein. Damit de facto erneute Militärallianz zwischen Briten und Griechen. 28.10.40 Florenz: Treffen Hitler – Mussolini. Aufenthalt im Palazzo Vecchio. 29.10.40 Landung britischer Truppen – auf griechische Bitte – auf Kreta. November/Dezember 40 Nach dem Debakel Italiens erhöht sich das Gewicht der Türkei, deren Forderungen italienischen Ansprüchen nicht mehr generell unterliegen: separater Krieg der Türkei ohne „Verachsung" ist aber nicht möglich. 11./12.11.40 in der Nacht: Überfall der Royal Navy auf Tarent. 14.11.40 Nach Besiegung der italienischen Invasoren im Pindos – Gebirge griechische Gegenoffensive in Albanien. Albanische Soldaten meutern, verweigern den Kampf und desertieren in großer Zahl. 22.11.40 Griechische Truppen nehmen Koritza/Albanien. Am nächsten Tag wird der letzte italienische Soldat von griechischem Boden vertrieben. 6.12.40 Griechische Truppen erobern Marinestützpunkt Santi Quaranta, Südalbanien. Winter 1940/41 Griechische Offensive auf Valona scheitert. Winterlicher Stellungskrieg im albanischen Gebirge. Massive Verstärkung der italienischen Truppen in Albanien von 70 000 auf 550 000 Mann. 1941/42 „Game For Turkey": britisch – deutscher Geheimdienstkrieg von MI-6 gegen Abwehr und SD um Neutralität bzw. Intervention der Türkei in Ankara und Istanbul. - Der Kriegseintritt der Türkei wird von Abwehrchef Canaris allerdings hintertrieben. Januar 41 Metaxas läßt die Hälfte der Armee (150 000 Mann) und vor allem ihre besten Verbände wegen der großen Gefahr einer Türkeninvasion Ioniens aus Albanien in die dortige Papagos – Linie verlegen. Auf Kritik: „Soll Smyrna wieder brennen?" Paralleler Bau von Verteidigungsanlagen im Parnaß und an den Thermopylen: Makedonien, Thrakien, Epirus und Thessalien werden gegen Frühjahrsoffensive der Achse nicht zu halten sein. Zusage der Anlandung britischer Truppen. Das scheinbare Paradoxon der Besiegung des italienischen Angriffes ist die Steigerung der Türkengefahr für Ionien. 17.1.41 Anordnung Mussolinis zur Verfrachtung der gerarchi an die Front nach Albanien. 19.1.41 Treffen Hitler – Mussolini auf dem Obersalzberg. 22.1.41 Treffen Hitlers mit dem türkischen Ministerpräsidenten Saydam in Berlin. Hitler garantiert der Türkei in Geheimzusage für den Fall des Kriegseintritts auf Seite der Achse Ionien, Mossul und Iskenderun. - Churchill diagnostiziert türkischen Versuchsballon, auf den entsprechend zu reagieren sei. Sowjetunion schließt sich massiver Drohungen der USA (über den britischen Botschafter) eines „totalen Sèvres" an: Bei Triumph der mit der Achse verbündeten revisionistischen Türkei im Nahen und Mittleren Osten enormer Druck auf den Transkaukasus mit Auswirkungen bis nach Zentralasien und Sibirien. Die Drohungen und die realistische Einschätzung der langfristigen Kräfteverhältnisse sichern den türkischen Neutralisten knappes Übergewicht über die Interventionisten. 29.1.41 Tod des griechischen Diktators Metaxas. 2.3.41 Mussolini fliegt mit S 79 von Bari, eskortiert von zwölf Macchi 200 – Jägern, an die Front nach Albanien. Entgegen seiner Befürchtungen jubelnder Empfang durch die Truppe. 4.3.41 Operation Lustre: Landung britischer Truppen auf dem griechischen Festland. Schwerer strategischer Fehler Churchills, der seine Kräfte verzettelt statt auf die Vertreibung der Achsenkräfte aus Afrika zu konzentrieren. 10.3.41 Italiener sprengen der ausgedünnte griechische Front in Albanien am Klisura - Paß 1 Tag nach Beginn der „Mussolini – Offensive" bei einem Gesamtkräfteverhältnis von fast 4 zu 1. Die Bindung griechischer Kräfte in Ionien ermöglicht Mussolini doch noch einen Sieg über die Griechen – Ausgangspunkt einer Duce – Legende im Italien der Nachkriegszeit: „Ja, wenn der Duce immer kommandiert hätte …" 14.3.41 Nach dem Abzug der Griechen aus Albanien erneute italienische Invasion Griechenlands mit zwei Armeen. - Makedonien und Thrakien wie vereinbart Deutschen und Bulgaren überlassen. 20.3.41 Griechen geben den Zygospaß im Pindos wegen drohender Umfassung frei. 23.3.41 Mussolini muß nach drei Wochen an der Front zurück nach Rom. Vereinbart mit Oberbefehlshaber Cavallero das Stichwort >Sulla< für Rückkehr zum Einzug in Athen. 24.3.41 Italienische Westarmee am Golf von Arta. 25.3.41 Die italienische Marine besetzt Korfu, Leukas und Ithaka (29.3.) und Kephallonia (31.3.). 28.3.41 Italienische Armeen am Golf von Korinth und an der Ägäis. 28./29.3.41 um Mitternacht: Schlacht am Kap Matapan (südwestlicher Vorsprung der Peloponnes) – die die Türken von der fortbestehenden britischen Seemachtstellung im Mittelmeer überzeugt und damit auch zugunsten andauernder türkischer Neutralität wirkt. Schwere italienische Niederlage gegen die Royal Navy unter Admiral Cunningham. 3000 italienische Matrosen fallen. Cunningham: der italienischen Flotte sei eine Lehre erteilt worden, die sie für den Rest des Jahres inaktivieren werde. - Die faschistische Propaganda zeichnet Admiral Cunningham als zweiten Nelson und Mussolini beklagt sein napoleonisches Geschick (sic). 30.3.41 Westarmee stößt am Golf von Korinth entlang vor und besetzt Delphi (3.4). 4.4.41 Italienische Armeen treffen auf griechisch – britische Stellungen im Parnaß. Italienische Angriffe können sie nicht aufbrechen. Der verärgerte Mussolini fragt aus Rom nach >Sulla< an. 6.4.41 Alpini hissen die italienische Flagge auf dem Olymp. Am gleichen Tag fällt Addis Abeba: Ende des Imperiums. - Invasion von Deutschen und Bulgaren in Makedonien und Thrakien. 21.4.41 Sprengung der britisch – griechischen Front im Parnaß durch entscheidenden Einsatz deutscher Gebirgs- und Fallschirmjäger. Flucht der alliierten Verbände. - Faschistische Propaganda: Römische Tat am Geburtstag Roms. 24.4.41 Die griechische Armee kapituliert vor dem italienischen Oberbefehlshaber Cavallero und deutschen Offizieren in Levadia. - Ministerpräsident Korysis verübt Selbstmord. 27.4.41 Mussolini – der den Sieg seinem persönlichen Eingreifen und seinem Genie zuschreibt, den unerläßlichen entscheidenden deutschen Einsatz souverän ignorierend - zieht triumphierend an der Spitze seiner Truppen a la Napoleon hoch zu Roß in Athen ein, während die Deutschen Piräus besetzen. – RAF verfügt insbesondere wegen Truppenevakuierungen aus Griechenland nicht über die Kräfte zu Störmaßnahmen, die überdies auf massierte gegnerische Abwehr träfen - und nicht von Sportsgeist zeugten. Churchill in Radioansprache: „This whipped jackal Mussolini …" Die italienische Öffentlichkeit: für die Griechen, neben Arabern und Negern, für den Einzug des Duce in Athen (anders als im folgenden Jahr in Kairo) hat´s denn wenigstens doch noch gelangt. Analogie zwischen dem „Winterkrieg" des bolschewistischen Rußlands gegen Finnland und dem Krieg des faschistischen Italiens gegen Griechenland. 30.4.41 Die letzten britischen Verbände verlassen das griechische Festland. Absetzung nach Kreta und Ägypten. 4.5.41 Grandioser Empfang für den Imperator Mussolini in Rom. Ansprache vom Balkon des Palazzo Venezia. 5.5.41 Italienische Truppen besetzen Smyrna und anschließend ganz Ionien. General Ettore „Bombastico" Bastico (1876 – 1972) wird Militärgouverneur Ioniens. 30./31.5.41 Entfernung der italienischen Flagge von der Akropolis durch zwei griechische Studenten. 22.6.41 Unternehmen Barbarossa. Juli 41 Freifranzösische Truppen besetzen den Sandschak Alexandrette. 12.7.41 Der Quadrumvir De Vecchi wird zum Militärgouverneur Ioniens, dem auch – wieder - die „Zwölfinseln" unterstellt werden, ernannt: zur Unterstreichung italienischer Ansprüche auf Ionien und aus Gründen des Prestiges des Regimes. 25.8.41 Aus Armenien (neben Aserbaidshan) Einrücken der Roten Armee im Iran. September/Oktober 41 Unternehmen Barbarossa: Nach den großen Kesselschlachten erstarkt der türkische Interventionismus beträchtlich. Hitler unterläßt konkrete Zusage an die Türken im Hinblick auf die Ölfelder von Baku. September 41 Volksbewaffnung und Alarmzustand in der Armenischen SSR angesichts der Gefahr einer Türkeninvasion und „Konzentration" der in der Provinz Ardahan verbliebenen 100 000 Türken: Eigeninitiativen der armenischen KP. - Unbedingte Loyalität der Schwarzmeergriechen zum Sowjetregime, das ihre Existenz gegen die Türken schützt - voller Einsatz zu seiner Verteidigung. Die Diaspora beteiligt sich am Verteidigungskampf der Nation durch Finanzierung armenischer Einheiten der Roten Armee. Die Daschnaken beider Richtungen unterstützen angesichts der akuten Türkengefahr den sowjetischen Abwehrkampf. September 41 Das NKWD evakuiert die gesamte Bevölkerung aus Nachitschewan, um für den Fall einer Türkeninvasion mit potentiellem Tatarenaufstand die Aufstandsfront zu verkürzen. 22.9.41 Ermordung des sowjetischen Botschafters in Ankara durch türkische Interventionisten. Die Täter und ihre Mitverschwörer werden gehängt. 25.9.41 „Zwischenfall" – von Griechen inszeniert - an der kleinasiatischen Grenze zwischen Griechenland und der Türkei: Feuergefecht zwischen italienischen und türkischen Truppen. Mussolini schäumt vor Wut und droht öffentlich mit „Vergeltungsmaßnahmen." Dem deutschen Botschafter in Rom, von Mackensen, gelingt es im Auftrag Hitlers, Eskalation zu verhindern – auch dank türkischer Militärzensur. 29.11.41 Nach 231 Tagen Aufhebung der deutsch – italienischen Zernierung Tobruks, Libyen. Bedeutung für türkische Neutralität: MI-6 ist es gelungen, die Türken gezielt darüber zu desinformieren, daß Haifa ein zweites Tobruk sei. Dezember 41 In Ionien wegen ausreichender Ernten keine Hungersnot infolge britischer Seeblockade wie im übrigen Griechenland. Die italienische Militärverwaltung plant den Kauf von Getreide in der Türkei und seinen Transport über Ionien, um Hungerhilfe auf den Inseln und dem europäischen Festland zu leisten. Zur Empörung Mussolinis verweigert die Türkei aber die Öffnung der ionischen Grenze kategorisch (vgl. Ciano: Diario). 11.12.41 Der Kriegseintritt der USA schwächt den türkischen Interventionismus entscheidend. 30.12.41 Aufstellung des Armenischen 812. Bataillons, das zum Kampf gegen die Sowjetunion aus Aktivisten und Kriegsgefangenen rekrutiert und auf der Krim und im Nordkaukasus eingesetzt wird. General Dro lehnt das angebotene Kommando ab, das der bereits aus der HHD ausgeschlossene Ndschdeh übernimmt (zum Kriegsende von US – Army in Heidelberg gefangengenommen und nach 1 Monat freigelassen). 1942/43 Fanatischer Einsatz und große militärische Leistungen von Armeniern im Abwehrkampf gegen deutsche Offensive auf die Wolga und in den Kaukasus. Insgesamt weit überproportionaler Anteil an militärischen Auszeichnungen und horrende Verluste im Kampf gegen das III Reich: 300 000 Soldaten oder Zweidrittel der armenischen Frontkämpfer. 1.7.42 Am Tag der Evakuierung der Roten Armee aus Sewastopol unterbreitet Botschafter von Papen (1938 - 45) der türkischen Regierung die konkrete Zusage Hitlers auf „freie Hand in den transkaukasischen und türkischen Gebieten der Sowjetunion" beim Kriegseintritt gegen sie. Letztes Erstarken des türkischen Interventionismus, der mit Stalingrad endet. 2./3.7.42 Trotz Zensur und präventiver Inhaftierungen Ausbruch global einziger spontaner Freudenfeiern über den Fall Sewastopols in Ankara und Istanbul – befeuert durch die vorhergehenden Siege Rommels, den Fall Tobruks (21.6) - die zu interventionistischen Unruhen eskalieren. Ruf der Massen: „Krieg den Russen! Krieg den Engländern!" 20.7.42 Besuch des Duce in Smyrna, der damit, wiederum einem römischen Imperator gleich, seinen Fuß auch einmal auf den asiatischen Kontinent setzt. Offizieller Empfang durch „Prokonsul" und Quadrumvir De Vecchi und freundlicher Empfang durch die griechische Bevölkerung. November 42 Türkei verhängt ruinöse Sondersteuern über Griechen und Juden in Konstantinopel, deren Nichtzahlung mit Konfiskationen und Zwangsarbeit bestraft wird (nochmalig verschärft, März 43). 1943 Armenien erhält eine Akademie der Wissenschaften in Eriwan. 1943 Talaat Pascha, der Türkenhimmler, wird aus Berlin nach Konstantinopel überführt und dort pompös beigesetzt. 15.3.43 Beginn der Deportation der Juden aus Saloniki nach Auschwitz. Im Gegensatz dazu überlebt die sephardische Gemeinde in Smyrna unter italienischer Besatzung ohne jegliche Verfolgung. 24./25.7.43 in der Nacht: letzte Sitzung des Gran Consiglio del Fascismo. 25.7.43 Absetzung und Verhaftung Mussolinis: Zusammenbruch des faschistischen Regimes. 28.7.43 Marschall Bastico wird wieder zum Militärgouverneur Ioniens (wie Mai – Juli 41) ernannt. Der Quadrumvir und „Prokonsul von Smyrna", De Vecchi, ist nach der letzten Sitzung des Gran Consiglio del Fascismo untergetaucht. 8.9.43 Die Kapitulation Italiens betrifft auch die 50 000 italienischen Soldaten unter dem Militärgouverneur Marschall Bastico in Ionien. Weder Briten noch Deutsche landen in Kleinasien, um die Türkei nicht zu irritieren, Landungsverluste und Isolierung zu vermeiden. Die Ionien – Armee bleibt als einziger italienischer Heeresverband, abseits der Weltenläufte, intakt. Ein Treppenwitz der Geschichte. 15.9.43 Britische Truppen beginnen mit der Besetzung der Ägäisinseln – als Invasionsbasis - und verlieren sie im Oktober und November wieder an eine deutsche Landungsoffensive. 21.9.43 Loyalitätserklärung der Ionien – Armee an das Badoglio – Regime drei Tage nach Proklamation der RSI (auf britisches Verlangen). 13.10.43 Kriegerklärung Badoglio – Italiens an das Reich. Zur Verärgerung der Briten vermeiden die italienische Ionien – Armee und deutsche Verbände auf den vorgelagerten Inseln in einem inoffiziellen Waffenstillstand jegliche Kampfhandlung gegeneinander. 14.10.43 Vereinbarung Badoglios mit der griechischen Exilregierung in Alexandria: dem italienischen Militärgouverneur in Ionien steht ein griechischer Zivilgouverneur zur Seite: badoglioitalienisch – exilgriechisches Kondominium in Ionien (auf britische Vermittlung hin). Die schon zuvor minimale Widerstandsaktivität in Ionien – ungeeignetes Terrain, Nähe der Türken, relative Popularität der italienischen Besatzung – endet faktisch. Bündnis italienischer Armee mit griechischen Royalisten gegen Kommunisten. 22./23.11.43 Zum Abschluß ihrer Ägäis – Offensive nehmen deutsche Verbände Samos ein: damit ist Ionien blockiert. Über 2000 italienische Soldaten entkommen mit Hilfe der Ionien – Armee aufs Festland. 5.12.43 Churchill und der türkische Staatspräsident Ismet Pascha treffen auf US – amerikanische Vermittlung im Rahmen der II. Kairo - Konferenz in Kairo zusammen. Ergebnislose und unerfreuliche Gespräche. Churchill lehnt Auslieferung Ioniens für Kriegseintritt der Türkei kategorisch ab: türkische Forderung einer Ablösung des italienisch – griechischen durch türkisch – griechisches Kondominium. - Beunruhigung in Ionien und in der griechischen Exilregierung in Alexandria. Gerüchte über türkische Forderung nach Auslieferung Ioniens. April 44 Wiederöffnung der Druckerei und des Seminars in Etschmiadsin. 27./28.6.44 Deportation von Griechen und Armeniern von der Krim. August 44 Die Türkei lehnt die Aufforderung der Alliierten zum Abbruch diplomatischer Beziehungen zum Deutsche Reich ab. September 44 Deutscher Abzug von Ägäis – Inseln, die bis Kriegsende besetzten „Zwölfinseln" ausgenommen: Seeweg nach Ionien damit offen. Oktober 44 Das Regno del Sud verlangt die Verlegung der Ionien – Armee nach Italien. Dilatorische Behandlung durch die britische Regierung (Hinweis auf fehlende Transportkapazitäten und Minengefahr) - auch auf Bitte der exilgriechischen Regierung –- um über einen Schutzverband gegen kommunistischen Putsch oder türkischen Zugriff auf Ionien zu verfügen. November 44 Die armenische KP erreicht im Rahmen der Deportation „illoyaler" Völker auch die der in Armenien verbliebenen 100 000 „Transkaukasustürken", die wie die Mescheten, ihre Stammesgenossen auf der anderen Seite der Nordwestgrenze zu Georgien, durch das NKWD nach Zentralasien verbannt werden. - Das Ziel eines ethnisch geschlossenen Territoriums ist erreicht. Abschluß der erfolgreichen Revanche der Armenier an Türken und Kurden, die sie in ihren uralten historischen Gebieten vernichten wollten und sie stattdessen mit der Energie befeuert haben, die ihnen die Schaffung einer wehrhaften nationalen Heimstatt eben dort ermöglichte. November 44 Verbannung der Lasen nach Zentralasien und Aufhebung ihrer Autonomen Republik wegen angeblicher Illoyalität zur Sowjetmacht – nicht zur Bestürzung von Armeniern und Schwarzmeergriechen, gegen die sie die Türken bei den Genoziden unterstützten und von denen sie gehaßt werden. – Georgien sperrt das verlassene Lasengebiet gegen Griechen und Armenier. November 44 Auf Anordnung Moskaus erhält Alexandropol einen armenischen Namen und wird in Kumairi umbenannt. 10.12.44 Kommunistischer Aufstand in Smyrna – 1 Woche nach seinem Beginn in Athen - wird von italienischer Armee und griechischer Polizei nach kurzen und heftigen Schießereien unterdrückt. Darauf heftige Kampagne der Unità gegen den „Faschistenmarschall" Bastico (Abberufung: 25.12). Churchill sieht doch von der Forderung zur Verlegung der Ionien – Armee nach Athen ab: Aufwertung Badoglio – Italiens und Diskreditierung durch Einsatz „faschistischer" Streitkräfte. - Das Hauptziel der KP – Aktion in Smyrna ist damit erreicht. 1945/46 Armenien besiedelt seine historische Provinz Nachitschewan mit den deportierten (1941) und geflüchteten (1918/20) Armeniern des Gebietes - während Aseritürken, Türken und Kurden die Rückkehr verweigert wird. 1945/46 Das erhöhte Gewicht der Sowjetunion und ihre drohende Haltung nötigen die Türkei zum Bündnis mit den angelsächsischen Mächten. Beginn der Entwicklung zur Truman – Doktrin (1947) und zur NATO – Mitgliedschaft (1952) Der Kalte Krieg kühlt den türkischen Revanchismus. Januar 45 USA und Türkei nehmen diplomatische Beziehungen auf. Hintergrund: Ausbau sowjetrussischer Machtposition. 21.3.45 Transfer der ASSR Nachitschewan - Sangesur aus der Oberhoheit Aserbaidshans in die Armeniens. - Stalin belohnt die armenische Nation in Despotenmanier für ihre Loyalität und ihren Kriegseinsatz demonstrativ, will die Sympathien der armenischen Diaspora gewinnen und ein nochmaliges aseritürkisches Sicherheitsproblem des Kreml mindern. In Aserbaidshan Glaube an eine Intrige des Politbüromitgliedes Mikoyan, der im Westen an der Arax feudales Jagdrevier zum Empfang von Kremlfürsten unterhält. Die Tataren wagen keine Auflehnung gegen Stalin. Nachitschewan, die älteste armenische Stadt, kommt wieder unter die Kontrolle Armeniens, „Mutter" Arax wird auch realiter wieder ein armenischer Fluß und wieder klassischer armenisch – iranischer Grenzfluß. Armenien ist fast so groß wie Georgien und Aserbaidshan zusammengenommen und wird 11 - 12 mal vom Iran und 4 mal von Frankreich integriert. 21.3.45 Stalin verlangt von der Türkei die gemeinsame Verwaltung der Dardanellen und einen Stützpunkt der Roten Flotte an ihnen. Andernfalls könne der auslaufende Freundschaftsvertrag nicht verlängert werden. 10.4.45 Einnahme Königsbergs durch die Rote Armee unter dem Kommando Bagramyans, der in den 40er/50er Jahren das Oberkommando über die „Bandenbekämpfung" im Baltikum hat. Mai 45 Verschiffung der italienischen Ionien - Armee zurück nach Italien. 2.5.45 Die Türkei bricht nach Hitlers Tod die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab und erklärt ihm (und Japan) in der letzten Erklärung den Krieg, um an der Gründung der UN teilnehmen zu können.
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