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NEU KLEINASIEN VI von Michael Preis
21. JAHRHUNDERT
2001 Beginn des Ausbaus und der Modernisierung des Hafens von Trapezunt – auch militärischer Anlagen und Befestigungen („Sewastopol – Programm") – mit russischer und griechischer Beteiligung. – Spekulationen nationalistischer türkischer Blätter. 2001 Die eigenartig diachrone Renaissance und Regeneration eines christlichen Staates ist zu konstatieren. Die Armenier waren die einzig christlich geprägte Nation des 20. Jahrhunderts, die Muslimen Siedlungsgebiet abnahm, statt es an sie zu verlieren, die sich gegen den Islam im Vormarsch, nicht auf dem Rückzug befand. Türken und Kurden verloren über 100 000 Qkm Siedlungsgebiet: die erfolgreichste Befreiung vom Islam seit der Reconquista. Januar 01 Staatspräsident Ter – Petrosyan ernennt den parteilosen Staatspräsidenten Nagorny Karabaghs, Kotscharjan, als Nachfolger Armen Sarkissians (seit 4.11.96), mit Auslaufen seiner Amtszeit (wie im November angekündigt), zum Ministerpräsidenten Armeniens - der umgehend eine Reform der Präsidialverfassung ankündigt. Außenminister Arkady Ghukasyan (44) wird im ersten Wahlgang zum Staatspräsidenten Nagorny Karabaghs gewählt (wiedergewählt, Januar 06). Januar 01 Besuch Staatspräsident Ter – Petrosyans in Indien, auch in Madras und Kerala. Zusammenkunft mit Ministerpräsident Vajpayee. Vertrag über wirtschaftliche und technische Kooperation. Januar 01 Veröffentlichung eines revisionistischen Werkes in Armenien. Kritik an „Selbstgerechtigkeit" und „Opferperspektive": auch Armenier seien Täter gewesen, Versöhnung und Dialog müßten möglich sein. Heftige publizistische und gesellschaftliche Auseinandersetzung. Der Autor wird bei Lesung tätlich angegriffen. 1.1.01 In Pontus tritt ein Armenien (weitestgehend) angeglichenes Straf- und Zivilrecht in Kraft. 29.1.01 Frankreich erkennt durch Präsidialdekret – von Chirac lange hinausgezögert, nach entsprechenden Beschlüssen von Kammer (28.5.98) und Senat (7.11.00) - den Genozid an. Scharfer Protest der Türkei. Rückzug von Aufträgen und Abbruch der Beziehungen zwischen Universitäten. 25.3.01 Der griechische Nationalfeiertag ist erstmals auch in Pontus als „Tag des Griechentums" gesetzlicher Feiertag (zugunsten des zweiten Neujahrstages). 15.4.01 Katholikos Karekin II. weiht mit der Ostermesse in Anwesenheit der Republikführung die neuerbaute Kathedrale „Gregor der Erleuchter" am Fuße des Ararat ein. - Der Ostersonntag ist erstmals nationaler gesetzlicher Feiertag. Mai 01 Armeniens Staatspräsident Ter - Petrosyan wird im Kreml von Zar Putin empfangen. Mai 01 Historischer Besuch des Papstes zunächst im europäischen Griechenland, dann in Syrien – einschließlich des Sandschaks Alexandrette, urchristlichem Boden. August 01 Der australische Premierminister John Howard besucht Armenien - auch den Zizernakaberd bei Eriwan – und Pontus (November Parlamentswahlen down under) und hält in Trapezunt scharfe antitürkische Rede gegen den Genozid an Pontusgriechen und Armeniern. Die Türkei setzt alle Kontakte zu Australien aus. Krawalle zur Ausreise der Diplomaten Canberras aus Ankara. 11.9.01 USA: „Nine – Eleven". Beginn einer Neuen Epoche. 21.9.01 Am 10. Unabhängigkeitstag im 1700. Jahr der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion Grundsteinlegung der neuen Hauptstadt Araratia im Zentrum Armeniens – bei Karakurt an der Arax zwischen Erzurum und Eriwan - durch Ter – Petrosyan und Hatscheryan. Ausdruck der Ideologie des Araratismus, die den Aufbau eines neuen armenischen Staates fordert. 23.9.01 Die Nationalversammlung verabschiedet mit jeweils knapp erforderlicher Zweidrittelmehrheit Reform der Präsidialverfassung bezüglich der Föderation und eine parlamentarische Verfassung nach griechischem und pontischem Modell in Armenien. - Der Staatspräsident wird damit auf seine Funktion als Garant der Föderation mit Macht über die Föderationsministerien - Äußeres, Verteidigung, Finanzen - beschränkt. Die Föderation betreffende Artikel werden vom Autonomierat in Trapezunt ohne Plebiszit gebilligt (Pontus in Nationalversammlung mit 30 von 201 statt 27 von 181 Sitzen vertreten). 26.9.01 Im Rahmen seines Besuches in Etschmiadsin und Eriwan besucht Papst Johannes Paul II. das Genoziddenkmal in Eriwan. 7.10.01 Ministerpräsident Kotscharjan wird schon im 1. Wahlgang zum neuen Staatspräsidenten Armeniens gewählt - nachdem Ter – Petrosyan verfassungsgemäß nicht mehr kandidieren darf – und ist damit nach seiner Vereidigung Oberhaupt beider armenischer Staaten gewesen. Der Kandidat der HKK gelangt - hinter dem der Daschnaken - nur auf Rang 3. - Die Regierung Pontus´ hat Kotscharjan uneingeschränkt unterstützt. 10.10.01 Erster Zensus in Armenien und Pontus als unabhängiger Gesamtstaat. Die Bevölkerungsdichte Armeniens entspricht lediglich etwa der des Iran … aufgrund des grausigen Fehlens der Nachkommen von 1.5 Millionen Mordopfern. Die Titularnation ist durch Geburtenüberschuß und größere Immigration aus der Diaspora als Emigration in sie auf 4 500 000 gewachsen (1991 – 2001). - In Armenien leben als Minderheiten 200 000 Russen, die größte Gemeinde im Transkaukasus – unter ihnen die sektiererischen Molokaner aus vorsowjetischer Zeit -, 100 000 Yesiden, 50 000 Aramäer, 20 000 Hemşinli, Griechen und Zigeuner.Seit Mitte/Ende der 1990er Verfünffachung der sehr kleinen aramäischen Minorität durch Zuwanderung (vornehmlich) aus dem Iraq und faktische Auflösung der winzigen jüdischen Minorität durch Abwanderung nach Israel. - Es gibt (fast in baltischem Verhältnis) mehr Russen in Armenien als Armenier in Rußland. In Pontus ca. 600 000 Schwarzmeergriechen, 100 000 Armenier und 50 000 Russen - die Hälfte der Armenier und fast alle Russen Pontus´ in Trapezunt, wo sie zusammen 25% der Bevölkerung ausmachen. November 01 Der neue Staatspräsident Kotscharjan ernennt den populären Verteidigungsminister Vasgen Sarkissian zu seinem Nachfolger als Ministerpräsident Armeniens. Sersch Sarkissian (*1954 in Stepanakert) wechselt vom Verteidigungsministerium Nagorny Karabaghs in das Armeniens. November 01 US – Botschafter in Eriwan bietet Einleitung des NATO – Beitritts an (Pipelineschutz). Staatspräsident Kotscharjan lehnt kategorisch ab. – Armenien und Nagorny Karabagh stellen Antrag auf Assoziierung mit der EU. Dezember 01 Sozialistische und liberale Gruppierungen und Parteien schließen sich in dem Wahlblock Ardartyun (Gerechtigkeit) zusammen – darunter auch die Hundschaken. Programm der „Europäisierung" des Landes. Januar 02 Ein Journalist, der die Verbindung zwischen Geheimdienst und ASADA recherchiert, „verunglückt" tödlich. Scharfe Ermahnung Armeniens durch die EU. 21.4.02 Israelisches Militär legt Schneise durch Grundstück des Armenischen Patriarchats bei Bethlehem, um Sicherheitsmauer mitten hindurch zu ziehen. Mai 02 Besuch des russischen Staatspräsidenten Putin – der auch den Zizernakaberd aufsucht - in Eriwan. September 02 Erklärung des Außenministeriums in Eriwan: die Aufnahme direkter Beziehungen zu Aserbaidshan hänge von der Normalisierung seiner Beziehungen zu Nagorny Karabagh ab. 18.9.02 Beginn des Baus der ca. 1500 km langen BYC, die unterirdisch verlegt wird. Oktober 02 Griechische Kommunalwahlen: türkeikritische ND erobert Bürgermeisteramt Smyrnas sensationell von PASOK. 31.10.02 Fenerbahce – Panathinaikos. Ausschreitungen von Türken, die Einnahme Konstantinopels feiern. Panathinaikos setzt sich durch. November 02 Türkei: bei Parlamentswahlen gewinnt die islamistische AKP große absolute Mehrheit. R. Erdogan bildet – anders als sein Ziehvater Erbakan 96/97 – Alleinregierung (14.3.03 Amtsantritt). Dezember 02 Assoziierungsvertrag EU – Armenien. Zudem Abkommen EU - Armenien zur Kooperation und zur Finanzierung des Einsatzes gegen den illegalen Transfer von Drogen und Migranten. - Die anderen transkaukasischen Republiken können sich für die EU – Assoziierung (noch) nicht qualifizieren. 12./13.12.02 EU – Gipfel, Kopenhagen: Eröffnung des Beitrittsprozesses mit der Türkei. Der griechische Oppositionsführer Karamanlis kritisiert die Regierung Simitis für die Freigabe der Beitrittseröffnung. 2003/04 Armenische Aliya: Armenien fliegt fast alle etwa 20 000 im Iraq verbliebenen Armenier ein. 2003 Die Immigration von Aramäern aus dem Iraq verdoppelt sich auf jährlich etwa 10 000. - Wie bei ihren schon zugewanderten Glaubensgenossen erfolgt ihre Ansiedlung auch unter strategischen Gesichtspunkten in und am Antitaurus und am Van See. Januar 03 Memorandum des State Departement beurteilt Zielprojekt des NATO- und EU – Beitritts Armeniens zum Schutz der BYC, der Abdrängung Rußlands und des Drucks auf den Iran auf unabsehbare Zeit negativ: elementare Feindschaft gegen Türken und kein Schutz gegen sie, regionale Isolierung durch Gegnerschaft Rußlands und Irans, Stabilität des Regimes und starke antiamerikanische Strömung in der linken Opposition, außenpolitisches Bündnis des Regimes mit US – Diaspora, die gegen Druck auf Eriwan agitieren wird. 1.1.03 Türkische Farce neuer Richtlinien für Druck offizieller Landkarten wirksam (auf Verlangen der EU): Ionien wird ohne den Zusatz „zur Zeit unter griechischer Besatzung" ausgezeichnet – aber mit Bezeichnungen auf Türkisch, gestrichelter Grenze. - Die neuen Karten kommen nur langsam und vereinzelt in Gebrauch und werden bei ultranationalistischen Protestveranstaltungen verbrannt. März/April 03 US – amerikanischer Feldzug mit britischer Assistenz gegen den Iraq. März 03 Türkei: das Erdogan – Regime bricht mit dem kemalistischen Tabu, die „Ostanatolischen Katastrophe" zu thematisieren. Hintergrund auch: Verdrängung des Genozidschattens über EU – Beitritt. 1.3.03 Türkei verweigert USA Durchmarschrecht zum Angriff auf den Iraq. Trotz grundsätzlicher strategischer Partnerschaft Auftakt von Spannungen zwischen Türkei und USA infolge des Iraq – Feldzuges. April 03 Besuch Staatspräsident Kotscharjans in Rom – beim Papst und Ministerpräsident Berlusconi – und in Venedig, auf der Insel San Lazzaro degli Armeni. Thema: Zweistromland. April 03 Das arabisch – nationalistische Baath – Regime in Syrien erlaubt die Errichtung eines Denkmals zum türkisch – kurdischen Aramäergenozid im Tur Abdin (galt bislang als Separatismus) in Neu - Midyat. Die Türkei zieht aus Protest ihren Konsul aus Antakya ab. 9.4.03 US – Truppen nehmen Bagdad ein. Mesopotamien versinkt in Chaos und Anarchie. 25.5.03 Wahlen zur armenischen Nationalversammlung. Ardartyun - unter dem Vorsitz Stepan Demirchyans (*1959), Sohn des ermordeten KP – Sekretärs - wird auf Anhieb drittstärkste Kraft, knapp hinter Daschnaken und knapp vor HKK. - In Pontus auch unter ND – Regierung Fortsetzung der Doppelwahltradition mit zusätzlicher Wahl des Autonomierates. Parallel wird per Plebiszit (nur in Armenien) Reform der Föderations- und Republikverfassung - wirksam zur Wahl der nächsten Legislative (incl. Erhöhung der Sitze von 181 auf 201) – gebilligt. Armenien auf dem Weg in die IV. Republik. Prozeß der fortschreitende Verbonzung, Korrumpierung und Machtarroganz der Staatspartei HHS. 4.8.2003 Beginn von Bombenanschlägen auf Kirchen in Mesopotamien: Signal zur Einleitung der Auflösung der uralten christlichen Gemeinden im Zweistromland. Oktober 03 Besuch Staatspräsident Kotscharjans in Australien. Oktober 03 Baku: Wechsel in der herrschenden Alijev – Dynastie zum Anlaß von „Präsidentschaftswahlen". 11.10.03 Istanbul: Intensive Sicherheitsmaßnahmen zum Fußball - EM – Qualifikationsspiel Türkei - England (0:0). 13.10.03 Bei Trauerveranstaltung am „Märtyrertag" verlangt Ministerpräsident Erdogan von Großbritannien Entschädigung. – Spott englischer Boulevardpresse. 10.11.03 In Smyrna Proteste und Krawalle gegen Ministerpräsident Simitis beim Besuch der 80 – Jahr – Feier der Befreiung Ioniens wegen großen Unmuts über EU – Beitrittsverfahren mit der Türkei. Das kleinasiatische Griechentum – in letzter Konsequenz durch den „Zwischenfall" vor Çanakkale gerettet - steht in scharfer Gegnerschaft zur EU – Mitgliedschaft der Türkei, bei der es zur Überschwemmung Ioniens durch Türken und Kurden kommen würde. 10.11.03 V. Einzugsfeier in Istanbul. 20.11.03 Anschlag türkischer Islamisten auf britisches Konsulat und Filiale einer US – Bank in Istanbul - zunächst werden eher türkische Nationalisten als Täter angenommen. 22./23.11.03 Tiflis: Sturz Schewardnadses in der „Rosenrevolution". CIA - Inszenierung? Saakaschwili Staatspräsident. 2004 Das in Pontus vorgeschlagene Verfassungsreformprojekt, den Autonomierat und die pontische Kammer der Nationalversammlung zusammenzulegen, scheitert im Ansatz an vielfachem Widerstand. 1.1.04 V. Enosis – Feier. Erstmals wegen verhöhnter „Unpäßlichkeit" ohne Besuch des griechischen Ministerpräsidenten auf Zypern. 19.2.04 Ungarn: Gurgen Markaryan, ein armenischer Offizier, der an NATO – Programm teilnimmt, wird im Schlaf von aseritürkischem Offizier mit Axt erschlagen. Der Täter wird zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt (ohne Möglichkeit früherer Entlassung). 7.3.04 Bei Parlamentswahlen große Stimmengewinne der Nea Dimokratia in Ionien – wo sie erstmals die PASOK in ihrer Hochburg überflügelt - wegen Bekenntnis zu skeptischer Haltung gegenüber Mitgliedschaft der Türkei in der EU. Kostas Karamanlis (ND) wird Ministerpräsident. April 04 Türkei nimmt die am 21.9.94 ausgesetzten diplomatischen Beziehungen zum Libanon wieder auf. Mai 04 Lasische Krise: „Pascha" Saka verlangt unter Druck der (meist georgischen) Opposition gegen sein 13jähriges despotisches Regime Aufwertung der Autonomie. Armenien schließt darauf die Grenze zu Lasistan, verlegt Truppen und beruft Reservisten ein. Nach drei Tagen Beendigung der Kriegsgefahr durch den Kreml, der den Despoten Saka und seinen Clan in komfortables Exil nach Moskau ausfliegt (6.5). Die neue georgische Regierung Saakaschwili installiert den jungen Bürgermeister Batumis aus dem Abaschidse – Clan georgischer Muslime als neuen Präsidenten Lasistans. 1.5.04 Assoziierung EU - Armenien tritt in Kraft. Staatspräsident Kotscharjan betont vor Nationalversammlung, daß aus sicherheitspolitischen Gründen EU – Mitgliedschaft nicht in Frage komme, eine Zollunion das Maximum europäischer Integration sei. Juni 04 Türkei: PKK kündigt den Waffenstillstand. 4./5.7.04 In Smyrna und Trapezunt riesiger Jubel um den Gewinn der Fußball – Europameisterschaft durch Griechenland. 8.9.04 Smyrna – Spiel: Torloses und brisantes Qualifikationsspiel Griechenland – Türkei im Venizelos – Stadion. Türken treten auf Ultimatum der UEFA an, landen mit Fähre, die sie zum Spiel verlassen. Keine türkische TV - Berichterstattung. Transparente und Sprechchöre gegen EU – Beitritt der Türkei im Stadion: UEFA - Geldstrafe für EPO. 27.9.04 Der türkische Mörder des Konsuls, seiner Frau und seiner Tochter in Hamburg wird nach nur 10 Jahren Gefängnis entlassen: Rückberufung des armenischen Botschafters zur Berichterstattung und Übergabe einer scharfen Protestnote (Hinweis der Bundesrepublik auf Unabhängigkeit der Justiz). Oktober/November 04 Die Boule beschließt – auf Druck des kleinasiatischen Griechentums, verzögert durch die Olympischen Spiele in Athen - in zwei erforderlichen Abstimmungen nicht mit der notwendigen Dreifünftelmehrheit sondern einstimmig Antrag auf Verfassungsänderung, die Plebiszit über Beitrittsvertrag EU - Türkei verfügt (im nächsten Parlament durch absolute Mehrheit in Kraft zu setzen). Ankara zeigt sich „irritiert". – Die Simitische Illusionssicherheitspolitik der Zivilisierung/Europäisierung der Türkei ist damit faktisch am Widerstand des Volkes – von Ionien getragen – gescheitert. 16./17.12.04 EU – Gipfel, Brüssel: Freigabe von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (zum 3.10.05). Griechenland verlangt die Öffnung der ionischen Grenze im Rahmen der Eröffnung der Beitrittsverhandlungen in einer von der EU zu bestimmenden Form (um türkischen Verhandlungspoker zu unterlaufen). 2005/06 Katastrophe armenischer Nahostpolitik, die auf Friedensverträge Israels mit Syrien und dem Libanon (u.a. Entwaffnung der Hisbollah) und das Arrangement zwischen Syrien und den Christen im Libanon, abzielt(e). Januar 05 Fertigstellung der längsten und teuersten Pipeline der Welt - der BYC – Pipeline - nach 28 Monaten Bauzeit. Januar 05 Besuch Staatspräsident Kotscharjans in Turkmenistan und Kasachstan (neue Hauptstadt Astana). Zusammenkunft mit dem Turkmenbaschi und Khan Nasarbajew. Unterstützung des Anschlusses Zentralasiens an die BYC – Pipeline. - Diplomatische Offensive zur Entlastung gegen türkisch – aseritürkischen Druck. 25.3.05 Ministerpräsident Karamanlis von der mutterländischen ND besucht wie sein Onkel vor elf Jahren Pontus – am griechischen Nationalfeiertag. Anschließend in Eriwan geheime Sondierungsgespräche von armenischer Seite über „Çesme – Projekt" (Militärallianz Rußland – Armenien – Griechenland) für den Fall militanter Außenpolitik – extrem nationalistisch oder islamisch - der Türkei. 9.4.05 Der legendäre Verteidigungsminister Hatscheryan (1991 – 94) wird 100 Jahre alt. Feierliche Sitzung der Nationalversammlung. 24.4.05 Zum 90. Jahrestag des Beginns des Genozids Versammlung von 1.5 Millionen Armeniern an der nationalen Gedenkstätte in Eriwan. 25.4.05 Türkei: Ministerpräsident Erdogan eröffnet in Diyarbakir Monument und Museum zum Gedenken an den „Armenischen Muslimgenozid". 26.4.05 Die letzten Truppen Syriens, das unter schweren Druck geraten ist, räumen den Libanon. Mai 05 Besuch US – Präsident G.W. Bushs in Eriwan (den Zizernakaberd sucht er nicht auf). Juni 05 Besuch Staatspräsident Kotscharjans in Frankreich. Zusammenkunft mit Staatspräsident Chirac und dem gerade berufenen Ministerpräsidenten de Villepin. Hauptthema: Libanon und Syrien. Juni 05 Iran: überraschende Wahl des Hardliners Ahmadinedschad zum Staatspräsidenten. Juni 05 Vertrag zwischen Georgien und Rußland zum Abzug russischer Truppen (bis 2008). 29.7.05 Anläßlich der Unterzeichnung des „Ankara – Protokolls" (Ausweitung Zollunion Türkei – EU) betont die EU die Verpflichtung der Türkei, als in Verhandlungen stehender EU – Beitrittskandidat, ihre Grenze zu Ionien zu öffnen. August 05 Skandal: EU – Inspektoren werden auf der türkischen Seite der ionischen Grenze geschlagen und mit Steinen beworfen. Die türkische Regierung entschuldigt sich für den Vorfall, äußert aber auch Verständnis. 3.10.05 Eröffnung der Beitrittsverhandlungen EU – Türkei: EU gibt zehn ionische Grenzübergänge bekannt, die zu öffnen sind. 29.12.05 30 000. Tag der Grenzsperre zu Ionien. Griechenland öffnet anderntags die von der EU fixierten ionischen Grenzübergänge. Januar 06 „Doppelwahljahr" in Nagorny Karabagh: Staatspräsident Ghukasyan im 1. Wahlgang bestätigt (im Juni Staatspartei ADK bei Parlamentswahlen bestätigt). Januar 06 Premiere des bislang erfolgreichsten türkischen Spielfilms „Im Tal der Wölfe": diabolische propagandistische Darstellung von US – Amerikanern, Armeniern – und Engländern (Bezug auf „Sackaffäre", 4.7.03 im Iraq). Februar 06 Besuch des armenischen Staatspräsident Kotscharjan im Iran. Zusammenkunft mit dem neuen Staatspräsident Ahmadinedschad. Thema: Forcierter Konflikt um iranisches Atomprogramm. 5.2.06 Antichristliche Unruhen in Beirut nach antiwestlichen Unruhen in Damaskus im Zuge des „Karikaturenstreits". März 06 Armenien und Griechenland entwerfen Geheimprogramm zur zivilen und militärischen Notfallhilfsleistung für Christen im Nahen Osten. Basis und Zentrum: Zypern. – Beginn der Aufstellung von Sonderkommandos in Armenien (Evakuierung bei Pogromen). 2.4.06 Kurdenunruhen in Ostanatolien greifen nach Konstantinopel über. Türkische Presse hetzt gegen „armenische Agenten". 14.4.06 Alexandria: Muslimische Angriffe auf Kopten. Staatspräsident Kotscharjan bestellt den ägyptischen Botschafter ein, um ihm seine Besorgnis mitzuteilen. Mai 06 Die „Seidenstraße des 21. Jahrhunderts", die BYC – Pipeline, wird in Betrieb genommen, der auf 40 – 50 Jahre angelegt ist und 2009 seine volle Kapazität erreichen soll. - Beginn der Transiteinnahmen für Armenien. Mai 06 Besuch des französischen Staatspräsidenten Chirac in Eriwan. Besucht auch den Zizernakaberd (Einladung wegen Verärgerung über seine Türkeipolitik auf Jahre hinausgezögert). 15.5.06 Rußland beginnt mit Verlegung seiner beiden Stützpunkte in Georgien nach Armenien. Georgien bekräftigt Ziel eines NATO – Beitritts. Armenien betont Neutralität. 12.6.06 Krise zur Eröffnung der ersten Runde der Beitrittsverhandlungen EU – Türkei, die Öffnung der ionischen Grenze vor EU – Mitgliedschaft verweigert – worauf Griechenland beharrt. Juli 06 Griechenland und Armenien nutzen Massenflucht aus dem Libanon nach Zypern auch zu gemeinsamer Notfallübung. 13.7.06 In Ceyhan/Türkei Eröffnungsfeier für die BYC – Pipeline - ohne Staatspräsident Kotscharjan. 13.7.06 Einbestellung des israelischen Botschafters in Eriwan aus Protest gegen Luftangriffe auf Beirut. August 06 Verständigung zwischen Griechenland und Armenien auf Nichtteilnahme an UN – Friedenstruppe im Libanon im Hinblick auf die Situation der dortigen griechischen und armenischen Christen. 14.8.06 Die Regierung des Libanon lehnt die angebotene Beteiligung der Türkei an UNIFIL 2 „aus historischen Gründen" und auf Wunsch Armeniens ab (vgl. Position Israels zu deutscher Teilnahme). 28.9.06 Tiflis: Rußland beruft seinen Botschafter nach der Festnahme von fünf Offizieren ab und verhängt Blockade gegen Georgien (3.10). 8.10.06 Präsidentschaftswahl in Armenien: Kotscharjan setzt sich im 1. Wahlgang nochmals hauchdünn durch. Ardartyun - Kandidat Vasgen Manukyan (60) gelangt nicht in die Stichwahl: Krawalle seiner Anhänger. Analysten führen das Resultat auch auf die Krisen in den unmittelbaren Nachbarregionen zurück. 12.10.06 Französische Nationalversammlung verabschiedet Gesetz, das die Leugnung des Genozids unter Strafe stellt. 8.11.06 EU – Kommission fordert von der Türkei Öffnung der ionischen Grenze bis Mitte Dezember. 19.11.06 Pannationale (HHS) und Republikaner (HHK) fusionieren auf Sonderkongreß in Eriwan zur Republikanischen Pannationalen Bewegung der Armenier (HHHS). Der HHK – Vorsitzende Andranik Markaryan (*1951) wird HHHS – Vize. Nach Sammlung auf der Linken auch Sammlung auf der Rechten: Konzentration der politischen Auseinandersetzung. 29.11.06 Bei der Landung in Smyrna zum Besuch in Ephesus betont offizieller und freundlicher Empfang Papst Benedikt XVI. – im Kontrast zur Türkei. 1.12.06 Vor seiner Rückkehr nach Rom besucht Papst Benedikt XVI. das seit 10 Jahren wieder geöffnete Theologische Seminar auf Halki in Begleitung des Patriarchen Bartholomäus. 2.12.06 Nach Krisensitzung des Ministerrats in Athen gibt Außenministerin Dora Bakogiannis – drei Tage nach der abschließenden Weigerung der Türkei, ihre Grenze zu Ionien vor EU – Mitgliedschaft zu öffnen – das Veto Griechenlands gegen weitere Beitrittsverhandlungen EU – Türkei bekannt. – Umgehende scharfe Kritik der USA, Großbritanniens, Italiens und Spaniens am griechischen Veto. 4.12.06 Erdogan läßt sich - nicht unerwartet - zu einem seiner berüchtigten Ausbrüche hinreißen, droht Griechenland mit dem „gerechten und vergeltenden Zorn der Türkei" und seinen „schrecklichen Folgen" und warnt die EU vor einem Bruch mit der Türkei. 5.12.06 Griechenland beruft seinen Botschafter aus Ankara ab, schließt die am 31.12 geöffneten ionischen Grenzübergänge und verlangt deutliche Reaktion der EU auf die „unerhörten Drohungen" der türkischen Regierung - die von Deutschland und Frankreich verurteilt werden. 7.12.06 Die Türkei bietet die befristete Öffnung von drei Grenzübergängen nach Ionien an. 11.12.06 Brüssel: EU – Außenministerkonferenz ohne Einigung über Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. 15.12.06 Brüssel: Griechenland weist beim EU – Gipfel „Kompromiß" der Wiederaufnahme der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei (8 von 35 Kapiteln ausgenommen) bei unbefristeter Öffnung von drei Grenzübergängen nach Ionien zurück und kritisiert die Tolerierung türkischer Drohungen. 16.12.06 Oppositionsführer Georgios Papandreou empfängt Ministerpräsident Karamanlis demonstrativ bei der Rückkehr nach Athen. - Großbritannien ergreift durch historische Erklärung Premierminister Blairs bei Zwischenlandung in Ankara offen Partei für die Türkei gegen seinen traditionellen Verbündeten Griechenland in der Frage des türkischen EU – Beitritts. Erdogan erklärt „grundsätzliche Bereitschaft" zur Akzeptanz der EU – Initiative. 19.12.06 US – Außenministerin Rice zu Sondermission in Athen (anschließend in Ankara). Bei Pressekonferenz offener Disput zwischen ihr und der griechischen Außenministerin Bakogiannis. Armenien erklärt, bei türkischem Druck auf Griechenland alle Kontakte zur Türkei umgehend auszusetzen. 21.12.06 Die Türkei – Beitrittskandidat ohne Verhandlungen - beruft ihren Botschafter aus Athen ab. 29.12.06 Griechischer Journalist in CNN - Interview: „Greece is the cradle of civilization and shall protect it from Turkish barbarism." 29.12.06 Mikayel Hatscheryan (*9.4.1905 in Erzurum), Personifizierung des Überlebenskampfes der armenischen Nation und legendärer Verteidigungsministers (1991 – 94), verstirbt in Erzurum. 19.6.15 Deportation. Die gesamte Familie und Verwandtschaft wird ermordet. Überleben als Sklave einer kurdischen Sippe. - 1916 Nach Bluttat an seinen kurdischen Sklavenhaltern Flucht. Aufnahme durch aramäische Christen in Syrien. - Dezember 23 Illegale Ausreise: Passage Beirut – Konstantinopel – Batumi. - Januar 24 In Armenien umgehender Eintritt in die Rote Armee. Empfiehlt sich für Führungsaufgaben. Auszeichnung gegen kurdische Freischärler in Westarmenien (1925). Frunse - Militärakademie in Moskau (1926). Dann Garnisonsdienst in Omsk, Sibirien. - 1930 Stationierung in Armenien. Auszeichnung und Aufstieg bei der Bandenbekämpfung (1932/33) als „Kurdenfresser". Zusätzliche Ausbildung. - Aktivität in Geheimorganisation in armenischer KP zur Unterstützung der Armenier in aseritürkischen Autonomiegebieten. - April 36 Überwechseln in den militärdiplomatischen Dienst in Rom, dann in Budapest (Juli 40). - Juni 41 Beim Rapport in Moskau Festnahme und Anklage. Verurteilung zu Lagerhaft in Sibirien. Deportation. - September 41 Amnestierung und Stationierung in Armenien. Kommando an der Türkengrenze. Ein Hauptakteur der Konzentration der „Transkaukasustürken". - 1942 – 45 In der 89. (armenischen) Division der Roten Armee („Tamanjan Division"). Wundersames Überleben ihres Feldzuges von Grosny (Oktober 42) bis Berlin. „Held der Sowjetunion". Verachtung der Russen. - Oktober 45 Nach Auseinandersetzung mit sowjetasiatischen Offizieren Degradierung und Versetzung in den Fernen Osten. Stationierung in der Mandschurei (1945), Port Arthur (1946) und Samarkand (1951). - Januar 54 Nach 30jährigem Militärdienst Überwechseln ins Zivildienst in Armenien. Beginn der Parteikarriere zum populärsten Politiker Armeniens als national gesinnter Entstalinisierer. Aufstieg bis ins Präsidium des Republiksowjets. - Juli 58 Ein Protagonist des Widerstands gegen Neuansiedlung der „Transkaukasustürken". - 24.4.65 Berühmte Rede in Eriwan beim Massenprotest gegen offizielle Gedenkfeiern zum Genozid. - Mai 65 Um Haaresbreite Flucht vor Festnahme und Verbannung in den Iran. Niederlassung in Marseille. Schriftstellerei und Engagement in der Diaspora. Glückliche Investitionen und Kontakte in den Libanon. - Oktober 75 Kurzfristige Inhaftierung im Zusammenhang mit erfolgreichem Attentat auf den türkischen Botschafter in Paris. - November 85 Treffen mit Le Pen in Marseille (weitgehende Diskreditierung in Westeuropa). - Juni 89 Nach der Rehabilitierung Rückkehr nach Armenien. Kein Wiedereintritt in KP. Wird zum engsten Vertrauten und Berater des Parlamentspräsidenten, dann Staatspräsidenten Ter – Petrosyan. - 22.10.91 Ernennung zum Verteidigungsminister (parteilos). - 9.5.92 Empfang als Heerkönig des armenischen Volkes in Schuscha, Nagorny Karabagh. - April/Mai 94 Initiator und Leiter der Operation zur Vertreibung eingesickerter Kurden aus Westarmenien. - Dezember 94 Niederlegung des Ministeramtes nach Vollendung des Friedensvertrages mit Aserbaidshan. - Juli 95 Als einziger Überlebender des Genozids und lebende Legende Wahl in die erste Nationalversammlung der III. Republik. - November 96 Antragsrede in Nationalversammlung für Rückbenennung Leninakans zu Erzurum. - Dezember 96 Niederlegung des Abgeordnetenmandats. Springt dem Tod wundersamerweise noch einmal von der Schippe. - 1997 Privatbesuch in Syrien (aramäische Adoptivfamilie) und regelmäßiger Aufenthalt in Frankreich (zuletzt noch im Sommer 2004). - Ungarn – Besuch nach 60 Jahren (Mai 01). - 21.9.01 Mitgrundsteinlegung der neuen Hauptstadt Araratia. - 2.1.02 Publikation der Memoiren (post mortem geplant) in Erwiderung zu Revisionismuswerk. Nationaler Bestseller. - 9.4.05 Offizielle Geburtstagsfeier zum Hundertsten. Laudator: „Dir, lieber Mikayel, einem unserer herausragenden Türken- und Kurdenkämpfer, zum 100. Geburtstag …" „Wer, wenn nicht ich, hat jemals einen Schutzengel gehabt? Ich habe die Türkenbarbaren und Stalin überlebt." - 30.12.06 Saddam Hussein wird gehängt.
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