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Vereinigtes Armenien III DER ZWEITE WELTKRIEG
von Michael Preis
September 39 Türkei sperrt die Meerengen für kriegführende Mächte (bis 2.5.45). 3.9.39 Beginn des Nachfolgekrieges des Weltkrieges in Europa nach 21 Jahren – in Kleinasien brach er schon nach 4 Jahren aus. 27.12.39 Schweres Erdbeben zerstört Erzindschan in Westarmenien. Umsiedlung der Überlebenden nach Leninakan. März/April 40 Gefahr eines neuen Krimkrieges durch britisch – französischen Angriff auf Baku und anschließenden türkischen Angriff auf Armenien? 10.6.40 Kriegserklärung Italiens an Großbritannien und Frankreich mildert die Türkengefahr für Ionien vorübergehend. 15.8.40 Italienischer Torpedoangriff auf griechischen Zerstörer „Elli" im Hafen von Tinos (Kykladeninsel). Oktober 40 Türkenunruhen im Sandschak Alexandrette für Trennung von Syrien. Darauf blutige Zusammenstöße zwischen Türken und den verbündeten Arabern und Armeniern - die von herbeiströmenden Arabern aus anderen Provinzen Syriens unterstützt werden - in Alexandrette und Antakya. Die Türkei droht mit militärischer Intervention, „Schutzbesatzung". Die Vichy – Verwaltung (Mitorganisation des Volkswiderstands gegen die Türken?) verhängt den Ausnahmezustand. 27.10.40 Marschall Pétain lehnt nach wiederholten Vorstellungen des türkischen Botschafters eine „Türkenrepublik in Antiochia" offiziell und kategorisch ab - auf bischöfliche Intervention und um den Desintegrationsprozeß des französischen Kolonialreiches einzudämmen. Er verweist intern auch auf die Gefahr eines neuen Christenmassakers. Pétain gewinnt in der Bevölkerung des Sandschaks ein inoffizielles und andauerndes Renommee als Türkenbeschützer. De Gaulle erklärt in einem inoffiziellen Brief an Ankara die Besetzung des Sandschaks zum casus belli. Die türkische Regierung verzichtet auf Eskalation um sich nicht innenpolitisch unter Alibiverdacht und womöglich fatalen Zugzwang bezüglich Ioniens zu setzen. Hitler wiederum setzt Vichy, mit dem er sich arrangieren will, in der Streitfrage um „diesen biblischen Fetzen" nicht unter Druck. Die antike Kulturlandschaft auf urchristlichem Boden - wo die zweite Gemeinde nach der Urgemeinde in Antiochia gegründet, für Anhänger Jesu der Begriff ´Christen´ geprägt wurde, die älteste Kirche, eine von Petrus geweihte Grottenkirche außerhalb Antiochias, steht – überlebt. 28.10.40 Italienischer Angriff auf Griechenland nach nächtlichem Ultimatum (Metaxas: „Oxi"): 70 000 Soldaten fallen aus Albanien in Griechenland ein – im strömenden Regen um 5:30 – am Jahrestag der Marcia su Roma und letztem Tag Anno Fascista XVIII. Damit de facto erneute Militärallianz zwischen Briten und Griechen. 28.10.40 Florenz: Treffen Hitler – Mussolini. Aufenthalt im Palazzo Vecchio. 29.10.40 Landung britischer Truppen auf Kreta – auf griechische Bitte. 11./12.11.40 in der Nacht: Überfall der Royal Navy auf Tarent. 12./13.11.40 Molotov in Berlin: Verlangt von Hitler vergeblich die Bewilligung sowjetischer Kontrolle über die Dardanellen. 14.11.40 Nach Besiegung der italienischen Invasoren im Pindos – Gebirge griechische Gegenoffensive in Albanien. Albanische Soldaten meutern, verweigern den Kampf und desertieren in großer Zahl. 22.11.40 Griechische Truppen nehmen Koritza/Albanien. Am nächsten Tag wird der letzte italienische Soldat von griechischem Boden vertrieben. 6.12.40 Griechische Truppen erobern Marinestützpunkt Santi Quaranta und Argyrokastro (am 8.) in Nordepirus. Winter 40/41 Griechische Offensive auf Valona scheitert. Winterlicher Stellungskrieg im albanischen Gebirge. Massive Verstärkung der italienischen Truppen in Albanien von 70 000 auf 550 000 Mann. 1941/42 „Game for Turkey": Britisch – deutscher Geheimdienstkrieg von Secret Service gegen Abwehr und SD um Neutralität bzw. Intervention der Türkei in Ankara und Istanbul. Der Kriegseintritt der Türkei wird allerdings sowohl von Abwehrchef Canaris – wie im Fall Spaniens - als auch aus Diplomatie und Geheimdienst Italiens hintertrieben. Januar 41 Metaxas läßt Zweidrittel der griechischen Armee (200 000 Mann) und vor allem ihre besten Verbände wegen der großen Gefahr einer Türkeninvasion Ioniens aus Albanien in die dortige Papagos – Linie verlegen. Auf Kritik: „Soll Smyrna wieder brennen?" Paralleler Bau von Verteidigungsanlagen am Parnass und an den Thermopylen: Makedonien, Thrakien, Epirus und Thessalien werden gegen Frühjahrsoffensive der Achse nicht zu halten sein. Zusage der Anlandung britischer Truppen. Das scheinbare Paradoxon der Besiegung des italienischen Angriffes ist die Steigerung der Türkengefahr für Ionien. 17.1.41 Anordnung Mussolinis zur Verfrachtung der gerarchi an die Front nach Albanien. 19.1.41 Treffen Hitler – Mussolini auf dem Obersalzberg. Hitler verbietet Mussolini die Annexion griechischen Territoriums. 22.1.41 Hitler empfängt den türkischen Ministerpräsidenten Saydam in der Neuen Reichskanzlei in Berlin. Nach dem Debakel Italiens hat sich das Gewicht der Türkei, deren Forderungen italienischen Ansprüchen nicht mehr generell unterliegen, erhöht - separater Krieg der Türkei ohne „Verachsung" ist aber nicht möglich. Hitler garantiert der Türkei in Geheimzusage für den Fall des Kriegseintritts auf Seite der Achse Ionien und Mossul. Churchill diagnostiziert türkischen Versuchsballon, der abzuschießen sei. Massive Drohung der USA – über den britischen Botschafter - mit einem „totalen Sèvres". Das Risiko der Auflösung der Republik und die realistische Einschätzung des langfristigen Kräfteverhältnisses zwischen dem Dritten Reich und den Alliierten sichern den türkischen Neutralisten knappes Übergewicht über die Interventionisten. Sowjetunion schließt sich massiven Drohungen der USA gegen die Türkei an: Beim Triumph der mit der Achse verbündeten revanchistischen Türkei im Nahen und Mittleren Osten enormer Druck auf den Transkaukasus mit Auswirkungen bis nach Zentralasien und Sibirien. 29.1.41 Tod des griechischen Diktators Metaxas. 2.3.41 Mussolini fliegt mit S 79 von Bari, eskortiert von zwölf Macchi 200 – Jägern, an die Front nach Albanien. Entgegen seiner Befürchtungen jubelnder Empfang durch die Truppe. 4.3.41 Operation Lustre: Landung britischer und neuseeländischer Truppen auf dem griechischen Festland. Schwerer strategischer Fehler Churchills, der seine Kräfte verzettelt statt sie auf die Vertreibung der Achse aus Afrika zu konzentrieren. 10.3.41 Italiener sprengen der ausgedünnte griechische Front in Albanien am Klisura - Paß am Tag nach Beginn der Primavera – Offensive bei einem Gesamtkräfteverhältnis von 5.5 zu 1. Die Bindung griechischer Kräfte in Ionien ermöglicht Mussolini doch noch einen Sieg über die Griechen – Ausgangspunkt einer Duce – Legende im Italien der Nachkriegszeit: „Ja, wenn der Duce immer kommandiert hätte …" 15.3.41 Abzug der Griechen aus Albanien und erneute italienische Invasion Griechenlands, die Makedonien und Thrakien ausspart und Deutschen und Bulgaren überläßt. 20.3.41 Griechen geben den Zygos - Paß im Pindos frei und setzen planmäßigen Rückzug fort. Italiener besetzen Ioannina. 23.3.41 Mussolini muß nach drei Wochen an der Front in Albanien zurück nach Rom. Vereinbart mit Oberbefehlshaber Cavallero das Stichwort >Sulla< für Rückkehr zum Einzug in Athen. 27.3.41 Italienische Westarmee am Golf von Arta. 28.3.41 Schlacht am Kap Matapan (südwestlicher Vorsprung der Peloponnes). Schwere italienische Niederlage gegen die Royal Navy unter Admiral Cunningham. 3000 italienische Matrosen fallen. Cunningham: Der italienischen Flotte sei eine Lehre erteilt worden, die sie für den Rest des Jahres inaktivieren werde. Die Schlacht überzeugt die Türken von der fortbestehenden britischen Seemacht im Mittelmeer und wirkt damit auch zugunsten andauernder türkischer Neutralität. Die faschistische Propaganda zeichnet Admiral Cunningham als zweiten Nelson und Mussolini beklagt sein napoleonisches Geschick (sic). 28.3.41 Die italienische Marine besetzt Korfu, dann die anderen Ionischen Inseln: Leukas und Ithaka (5.4.), Kephallonia (7.4.) und Zakynthos (10.4.). 4.4.41 Italienische Armeen am Golf von Korinth und an der Ägäis. 6.4.41 Alpini hissen die italienische Flagge auf dem Olymp – ergibt großartige Bilder für die Luce – Wochenschau. Am gleichen Tag fällt Addis Abeba: Ende des Imperiums. Invasion von Deutschen und Bulgaren in Makedonien und Thrakien. 13./14.4.41 Italiener treffen zunächst im Osten auf die Thermopylen, im Westen, nach einem Vorstoß entlang des Golfs von Korinth und der Besetzung Delphis, auf den Parnass – können die dort angelegte griechisch – britische Linie aber in wiederholten Angriffen nicht aufbrechen. Der verärgerte Mussolini fragt aus Rom nach >Sulla< an. 21.4.41 Sprengung der britisch – griechischen Linie an den Thermopylen durch entscheidenden Einsatz von auf Hitlers Drängen eingesetzten deutschen Gebirgs- und Fallschirmjägern. Flucht der alliierten Verbände, die auch die Stellungen am Parnass aufgeben. - Faschistische Propaganda feiert römische Tat am Geburtstag Roms. 24.4.41 Die griechische Armee kapituliert vor dem italienischen Oberbefehlshaber Cavallero und deutschen Offizieren in Levadia. - Ministerpräsident Korysis verübt Selbstmord. 27.4.41 Mussolini – der den Sieg seinem persönlichen Eingreifen und seinem Genie zuschreibt, den entscheidenden deutschen Einsatz souverän ignorierend - zieht triumphierend an der Spitze seiner Truppen a la Napoleon zu Pferde in Athen ein, während die Deutschen Piräus besetzen. – Die italienische Öffentlichkeit: Für die Griechen, neben Arabern und Negern, für den Einzug des Duce in Athen (anders als im folgenden Jahr in Kairo) hat´s denn wenigstens doch noch gelangt. Analogie zwischen dem „Winterkrieg" des bolschewistischen Rußlands gegen Finnland und dem Krieg des faschistischen Italiens gegen Griechenland. RAF verfügt insbesondere wegen Truppenevakuierungen aus Griechenland nicht über die Kräfte zu Störmaßnahmen, die überdies auf massierte gegnerische Abwehr träfen - und nicht von Sportsgeist zeugten. Churchill in Radioansprache: „This whipped jackal Mussolini …" 30.4.41 Die letzten britischen Verbände verlassen das griechische Festland. Absetzung nach Kreta und Ägypten. 4.5.41 Grandioser Empfang für den Imperator Mussolini in Rom. Ansprache vom Balkon des Palazzo Venezia: Die Besetzung Smyrnas werde den durch die Plutokratien in den Pariser Vororten verstümmelten Sieg wiederherstellen. 5.5.41 Italienische Truppen besetzen Smyrna und anschließend ganz Ionien. General Ettore „Bombastico" Bastico (1876 – 1972) wird Militärgouverneur Ioniens. 28./29.5.41 Militärrevolte in der 1. Armee in Istanbul gegen Nichtinterventionismus unter Führung junger Offiziere wird niedergeschlagen. Alle meuternden Offiziere werden hingerichtet, Unteroffiziere und Mannschaften dezimiert. Annahme einer Verwicklung deutscher Stellen erweist sich als falsch. 30./31.5.41 Entfernung der italienischen Flagge von der Akropolis durch zwei griechische Studenten. 22.6.41 Unternehmen Barbarossa. Juli 41 Freifranzösische Truppen besetzen den Sandschak Alexandrette. 12.7.41 Der Quadrumvir De Vecchi wird zum Militärgouverneur Ioniens ernannt, dem auch die „Zwölfinseln" (wie Nov. 36 – Dez. 40) unterstellt sind: Zur Unterstreichung italienischer Ansprüche auf Ionien und aus Gründen des Prestiges des Regimes. Keinerlei Diskriminierung der sephardischen Gemeinde in Smyrna unter italienischer Militärverwaltung. 25.8.41 Aus Armenien und Aserbaidshan Einrücken der Roten Armee im Iran. Sept./Okt. 41 Unternehmen Barbarossa: Die deutschen Siege in gigantischen Kesselschlachten mit über 1 Million gefangener Rotarmisten stärken den türkische Interventionismus beträchtlich. Die türkische Intervention steht auf des Messers Schneide, doch können die Neutralisten sich knapp durchsetzen - auch wegen des nahenden Winters und weil Hitler konkrete Zusage im Hinblick auf Baku und seine Ölfelder unterläßt. September 41 Volksbewaffnung und Alarmzustand in Armenien und Pontus angesichts der Gefahr einer Türkeninvasion. Konzentration der in der Provinz Ardahan verbliebenen etwa 100 000 Türken in Militärsonderzone auf Initiative der armenischen KP. Das NKWD evakuiert die gesamte Bevölkerung aus Nachitschewan, um für den Fall einer Türkeninvasion mit potentiellem Tatarenaufstand die Aufstandsfront zu verkürzen. Die Griechen in Pontus am Schwarzen Meer wahren unbedingte Loyalität zum Sowjetregime – das ihre Existenz gegen die Türken schützt - und setzen sich zu seiner Verteidigung voll ein. September 41 Die Daschnaken beider Richtungen proklamieren angesichts der akuten Türkengefahr, daß der Kampf gegen die deutsche Invasion der Sowjetunion ein Kampf gegen die drohende türkische Invasion der Heimat sei und verbieten jedwede Kollaboration. – Bündnis der verfeindeten Daschnaken – Fraktionen und Beginn ihrer Wiederannäherung und Aussöhnung. Einige Daschnaken in Frankreich gehen, verbündet mit der PCF, in die Resistance. Die Diaspora beteiligt sich am Verteidigungskampf der Nation durch Finanzierung armenischer Einheiten der Roten Armee, so des Panzerkorps Sassunzi David. 22.9.41 Ermordung des sowjetischen Botschafters in Ankara durch türkische Interventionisten. Die Täter und ihre Mitverschwörer werden gehängt. 25.9.41 „Zwischenfall" – von Griechen inszeniert - an der kleinasiatischen Grenze zwischen Griechenland und der Türkei: Feuergefecht zwischen italienischen und türkischen Truppen. Mussolini schäumt vor Wut und droht öffentlich mit „Vergeltungsmaßnahmen" gegen den „Überfall". Dem deutschen Botschafter in Rom, von Mackensen, gelingt es im Auftrag Hitlers, Eskalation zu verhindern – auch dank türkischer Militärzensur. November 41 Einnahme der Krim (bis auf Sewastopol) durch deutsche Truppen: Umgehende mörderische Angriffe von Krimtataren auf Krimarmenier. Diese werden von deutschen Truppen weder initiiert noch unterstützt, in einigen Fällen sogar unterbunden. Das Armeniermassaker auf der Krim dient der sowjetischen Kriegspropaganda in Armenien. 29.11.41 Nach 231 Tagen Aufhebung der deutsch – italienischen Zernierung Tobruks, Libyen. Bedeutung für türkische Neutralität: MI6 ist es gelungen, die Türken gezielt darüber zu desinformieren, daß Haifa ein zweites Tobruk sei. Dezember 41 In Ionien wegen ausreichender Ernten keine Hungersnot infolge britischer Seeblockade wie im übrigen Griechenland. Die italienische Militärverwaltung plant den Kauf von Getreide in der Türkei und seinen Transport über Ionien, um Hungerhilfe auf den Inseln und dem europäischen Festland zu leisten. Zur Empörung Mussolinis verweigert die Türkei aber die Öffnung der ionischen Grenze kategorisch (vgl. Ciano: Diario). 11.12.41 Der Kriegseintritt der USA schwächt den türkischen Interventionismus entscheidend. 30.12.41 Aufstellung des Armenischen 812. Bataillons, das zum Kampf gegen die Sowjetunion aus Aktivisten und Kriegsgefangenen rekrutiert und im Nordkaukasus eingesetzt wird. General Dro lehnt das angebotene Kommando ab, das der bereits aus der HHD ausgeschlossene Ndschdeh übernimmt (zum Kriegsende von US – Army in Heidelberg gefangengenommen und nach 1 Monat freigelassen). Kollaboration rechtfertigt sich nach dem Krieg auch mit der in der Diaspora verbreiteten Befürchtung, daß die Nationalsozialisten andernfalls die Judenverfolgung auf Armenier ausgedehnt hätten. 1942/43 Fanatischer Einsatz und große militärische Leistungen von Armeniern im Abwehrkampf gegen deutsche Offensive auf die Wolga und in den Kaukasus. Insgesamt weit überproportionaler Anteil an militärischen Auszeichnungen und horrende Verluste im Kampf gegen das III. Reich: 300 000 Soldaten oder Zweidrittel der armenischen Frontkämpfer fallen. Januar 42 Interventionistische Offiziere ermorden in Ankara Außenminister Saraco ğlu (seit ´38) aus „Rache“.Juli 42 Die Royal Air Force beginnt mit der Fotoaufklärung militärischer Anlagen und Bewegungen im Süden der Türkei mit umgebauten Spitfires, deren Basis Zypern ist (Einstellung im Oktober). Die Türken sind nicht fähig, die Spitfires auszumachen, geschweige denn zu bekämpfen. 1.7.42 Evakuierung der Roten Armee aus Sewastopol: Botschafter von Papen (1938 - 45) unterbreitet der türkischen Regierung die konkrete Zusage Hitlers auf „freie Hand in den transkaukasischen und türkischen Gebieten der Sowjetunion" beim Kriegseintritt gegen sie. Letztes Erstarken des türkischen Interventionismus, der mit Stalingrad endet. 4./5.7.42 Trotz Zensur und präventiver Inhaftierungen global einzigartige spontane Freudenfeiern über den Fall Sewastopols in Ankara und Istanbul – befeuert durch die vorhergehenden Siege Rommels, den Fall Tobruks (21.6) - die zu interventionistischen Unruhen eskalieren. Ruf der Massen: „Krieg den Russen! Krieg den Engländern!" 29.7.42 Besuch des Duce in Smyrna, der damit, wiederum einem römischen Imperator gleich, seinen Fuß auch einmal auf den asiatischen Kontinent setzt. Offizieller Empfang durch „Prokonsul" und Quadrumvir De Vecchi und freundlicher Empfang durch die griechische Bevölkerung. 26.8.42 Armenische Milizionäre planieren auch noch die Ruinen der kurdisch – türkischen Siedlung Malazgirt nördlich des Van Sees, um an ihrem Jahrestag nichts von dem Ort der türkischen Katastrophe von 1071 zu lassen. Oktober 42 Beginn des Feldzugs der armenischen, in Jerewan aufgestellten 89. Division der Roten Armee (Dezember 41, bis nach Berlin): Einnahme von Grosny. Erhält nach einem Jahr den Ehrentitel „Tamanjan" wegen Einnahme der Halbinsel Taman. November 42 Die Türkei verfügt ruinöse Kapitalsteuer, die besonders Griechen und Juden in Konstantinopel trifft und deren Nichtzahlung mit Konfiskationen und Zwangsarbeit bestraft wird (nochmals verschärft, März 43). Januar 43 Deutsche U – Boote, die über die Donau ins Schwarze Meer gelangt sind, torpedieren überraschend Schiffe im Hafen von Trapezunt. 25.2.43 Talaat Pascha, der türkische Hitler, wird aus Berlin nach Konstantinopel überführt und dort pompös beigesetzt. März 43 Die Türkei schließt die griechischen Schulen auf Imbros und Tenedos und hebt den Autonomiestatus der Ägäisinseln auf. Damit offener Bruch des Friedensvertrages von Venedig im Windschatten des Zweiten Weltkrieges. 24./25.7.43 in der Nacht: Letzte Sitzung des Gran Consiglio del Fascismo. 25.7.43 Absetzung und Verhaftung Mussolinis: Zusammenbruch des faschistischen Regimes. Der Quadrumvir und „Prokonsul von Smyrna" De Vecchi taucht nach der letzten Sitzung des Gran Consiglio del Fascismo in Rom unter. 28.7.43 Marschall Bastico wird wieder zum Militärgouverneur Ioniens (wie Mai – Juli 41) ernannt und hebt unpopuläre Maßnahmen De Vecchis (Verbot griechischer Zeitungen und Verstaatlichung von Konfessionsschulen) auf. August 43 Parlamentswahlen in Syrien (im September im Libanon) aus denen nationale Regierung hervorgeht, die auf Umsetzung der formal gewährten Unabhängigkeit (27.9.41) besteht und neue Verfassung durchsetzt, durch die Syrien sich zur unteilbaren zentralistischen Republik erklärt: Sonderverwaltungsstatus für den Sandschak Alexandrette und die auf ihm basierenden Privilegien der türkischen Minderheit damit aufgehoben. 8.9.43 Die Kapitulation Italiens betrifft auch die 50 000 italienischen Soldaten in Ionien. Weder Briten noch Deutsche landen in Ionien um die Türkei nicht zu irritieren, Landungsverluste und die Gefahr der Isolierung zu vermeiden – Ionien könnte zur Falle werden. Die Ionien – Armee bleibt als einziger italienischer Heeresverband, abseits des Weltgeschehens, intakt. Ein Treppenwitz der Geschichte. 15.9.43 Britische Truppen beginnen mit der Besetzung der Ägäisinseln in italienischem Besitz – die sie im Oktober und November wieder an eine deutsche Landungsoffensive verlieren. 21.9.43 Loyalitätserklärung der Ionien – Armee an das Badoglio – Regime drei Tage nach Proklamation der Repubblica Sociale Italiana (auf britisches Verlangen). Oktober 43 „Fall Cicero": Der Kammerdiener des britischen Botschafters in Ankara, ein Albaner, der die Briten haßt, beginnt, Dokumente zu stehlen und an die deutsche Botschaft zu verkaufen (setzt sich im März vor Enttarnung ab). 13.10.43 Kriegerklärung Badoglio – Italiens an das Reich. Zur Verärgerung der Briten vermeiden die italienische Ionien – Armee und deutsche Verbände auf den vorgelagerten Inseln in einem inoffiziellen Waffenstillstand jegliche Kampfhandlung gegeneinander. 14.10.43 Alexandria, Ägypten: Auf britische Vermittlung Vertrag zwischen Badoglio – Italien und der griechischen Exilregierung über die gemeinsame Verwaltung Ioniens. Aus Besatzern werden quasi über Nacht Verbündete. Ein italienischer Diplomat: „In Italien sind aus Verbündeten Besatzer, in Ionien aus Besatzern Verbündete geworden." Dem italienischen Militärgouverneur steht ein griechischer Zivilgouverneur zur Seite. Badoglioitalienisch – exilgriechisches Kondominium in Ionien (Wiedereinführung griechischer Gesetzgebung). Die schon zuvor minimale Widerstandsaktivität in Ionien – ungeeignetes Terrain, Nähe der Türken, relative Popularität der italienischen Besatzung – endet faktisch. Bündnis italienischer Armee mit griechischen Royalisten gegen Kommunisten. 22./23.11.43 Zum Abschluß ihrer Ägäis – Offensive nehmen deutsche Verbände Samos ein: Ionien ist damit blockiert. 25.11.43 Gründung der Armenischen Akademie der Wissenschaften in Jerewan. 5.12.43 Churchill und der türkische Staatspräsident Ismet Pascha treffen auf US – amerikanische Vermittlung in Kairo im Rahmen der II. Konferenz der Alliierten zusammen. Ergebnislose und unerfreuliche Gespräche. Churchill lehnt Auslieferung Ioniens für Kriegseintritt der Türkei - türkische Forderung einer Ablösung des italienisch – griechischen durch türkisch – griechisches Kondominium – kategorisch ab. - Beunruhigung in Ionien und in der griechischen Exilregierung in Alexandria wegen des Gerüchts türkischer Forderung nach Auslieferung Ioniens. April 44 Wiederöffnung der Druckerei und des Seminars in Etschmiadsin. April 44 In Alexandria, Ägypten antiroyalistische Meuterei in der griechischen Flotte gegen die Exilregierung. Mai 44 Die Tamanjan – Division unter dem Kommando Never Safaryans (*1907 in Provinz Van) massakriert bei der Einnahme der Krim Tausende von Krimtataren. Signal: Das neue Armenien läßt die Rechnung asiatischer Bluttaten nicht mehr unbeglichen. Juni/Juli 44 Das NKWD deportiert nach den Krimtataren alle Nichtslawen von der Krim, auch Griechen und Armenier. August 44 Die Türkei weicht der Aufforderung Großbritanniens und der USA zum Abbruch diplomatischer Beziehungen zum Deutsche Reich aus. September 44 Deutscher Abzug von Ägäis – Inseln, die bis Kriegsende besetzten „Zwölfinseln" ausgenommen: Seeweg nach Ionien damit offen. Oktober 44 Das Regno del Sud verlangt die Verlegung der Ionien – Armee nach Italien. Zunächst dilatorische Behandlung durch die britische Regierung (fehlende Transportkapazitäten, Minengefahr) - auch auf Bitte der exilgriechischen Regierung – um über einen Schutzverband gegen kommunistischen Putsch zu verfügen. 18.10.44 Die griechische Exilregierung trifft auf dem Flaggschiff Georgios Averof in Piräus ein. November 44 Die armenische KP erreicht im Rahmen der Deportation „illoyaler" Völker auch die der in Armenien verbliebenen „Transkaukasustürken", die wie die Mescheten, ihre Stammesgenossen auf der anderen Seite der Nordwestgrenze zu Georgien, durch das NKWD nach Zentralasien verbannt werden. Armenischer NKWD - Offizier: „Diese Türken nach Zentralasien zu deportieren ist quasi eine turanische Aktion." Das Ziel der armenischen Republikführung zur weitgehenden ethnischen Homogenisierung des Territoriums ist damit erreicht. Abschluß der erfolgreichen Revanche der Armenier an Türken und Kurden, die sie in ihren uralten historischen Gebieten vernichten wollten und sie stattdessen mit der Energie befeuert haben, die ihnen die Schaffung einer wehrhaften nationalen Heimstatt eben dort ermöglichte. November 44 Deportation der Lasen nach Zentralasien und Aufhebung ihrer Autonomen Republik wegen angeblicher Illoyalität zur Sowjetmacht – nicht zur Bestürzung von Armeniern und Pontusgriechen, gegen die sie die Türken bei den Genoziden unterstützten und von denen sie gehaßt werden. – Georgien sperrt das verlassene Lasengebiet gegen Pontusgriechen und Armenier. November 44 Karakilisa (Ostarmenien) wird in Vanadzor umbenannt und verliert damit seinen türkischen Namen. 10.12.44 Kommunistischer Aufstand in Smyrna – 1 Woche nach seinem Beginn in Athen - wird von italienischer Armee und griechischer Polizei nach kurzen und heftigen Schießereien unterdrückt. Darauf heftige Kampagne der Unità gegen den „Faschistenmarschall" Bastico (Abberufung: 25.12). Churchill sieht doch von der Forderung zur Verlegung der Ionien – Armee nach Athen ab, auch wegen Aufwertung Badoglio – Italiens und Diskreditierung durch Einsatz „faschistischer" Streitkräfte. Das Hauptziel der kommunistischen Aktion in Smyrna ist damit erreicht. 24.12.44 Churchill trifft in Athen ein und versucht über die Weihnachtstage den blutigen innergriechischen Konflikt zu befrieden. 1945 – 48/50 Nach dem gescheiterten türkischen Versuch, das kleinasiatische Griechentum in einer Vertreibungskatastrophe zu vernichten, werden die Deutschen zum singulären Opfer des nationalen Infernos einer in Bezug auf Bedeutung und Ausmaß weltgeschichtlich beispiellosen Vertreibungskatastrophe, als 15 Millionen Deutsche aus Ost- und Südosteuropa fliehen oder vertrieben werden, wobei bis zu 3 Millionen Morden, Hunger, Strapazen u.a. zum Opfer fallen. 1945/46 Das erhöhte Gewicht der Sowjetunion und ihre drohende Haltung nötigen die Türkei zum Bündnis mit den angelsächsischen Mächten. Beginn der Entwicklung zur Truman – Doktrin (1947) und zur NATO – Mitgliedschaft (1952) Der Kalte Krieg kühlt den türkischen Revanchismus. Januar 45 Verschiffung der italienischen Ionien - Armee zurück nach Italien an die Gotenlinie (Feuertaufe bei alliierter Schlußoffensive „Von Meer zu Meer", 9.4). Januar 45 USA und Türkei nehmen diplomatische Beziehungen auf (nach 28 Jahren). Hintergrund: Ausbau sowjetrussischer Machtposition. 21.3.45 Transfer der ASSR Nachitschewan (5 500 Qkm) aus der Oberhoheit Aserbaidshans in die Armeniens. Armenien erreicht - zusammen mit Pontus – eine Größe von 150 000 Qkm. - Armenien besiedelt seine historische Provinz Nachitschewan mit den geflüchteten (1918/19) und den deportierten (1941) Armeniern des Gebiets - während Aseris, Türken und Kurden (wie umgekehrt in den 20er Jahren) die Rückkehr verweigert wird. Nachitschewan, die älteste armenische Stadt, kommt wieder unter die Kontrolle Armeniens, „Mutter" Arax wird auch realiter wieder ein armenischer Fluß und wieder klassischer armenisch – iranischer Grenzfluß. Der Heilige Berg der armenischen Nation, der Ararat, liegt mitten in Armenien – ebenso wie der Sipan und der sagenumwobene Nimrud sowie zwei der drei „Armenischen Meere": Der Van See, Salzsee und größter Hochgebirgssee der Welt und Armeniens „Blaue Perle", der Sewan See. Armenien ist – in Fusion mit Pontus - fast so groß wie Georgien und Aserbaidshan zusammengenommen. Stalin belohnt die armenische Nation in Despotenart für ihre Loyalität und ihren Kriegseinsatz demonstrativ, will die Sympathien der armenischen Diaspora gewinnen und ein nochmaliges aseritürkisches Sicherheitsproblem des Kreml mindern. In Aserbaidshan fälschliche Annahme einer Intrige des Politbüromitglieds Mikoyan, der im Westen an der Arax feudales Jagdrevier zum Empfang von Kremlfürsten unterhält. Die Tataren wagen keine Auflehnung gegen Stalin. 21.3.45 Stalin verlangt von der Türkei die gemeinsame Verwaltung der Dardanellen und einen Stützpunkt der Roten Flotte an ihnen. Andernfalls könne der auslaufende Freundschaftsvertrag nicht verlängert werden. Mai 45 San Francisco: Petition der HHD an die UN – Gründungsversammlung (25.4 – 26.6) fordert die Errichtung eines Freistaates in Kilikien. 2.5.45 Die Türkei bricht nach Hitlers Tod die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab und erklärt ihm (und Japan) als letzter Gegner den Krieg, um an der Gründung der UN teilnehmen zu können.
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